Solaranlage fürs Flachdach – lohnendes Investment oder unnötige Ausgabe?
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Endlich keine hohen Stromrechnungen mehr fürchten. Davon träumen die meisten, bevor sie sich eine PV-Anlage aufs Haus montieren lassen. Einmal auf dem Schrägdach auf der entsprechenden Seite ausgerichtet, erzeugt sie an sonnigen Tagen genug Strom, um den Bezug aus dem Netz auf null zu reduzieren. Aber nicht immer ist das Dach schräg. Sei es aus stilistischen, funktionalen oder wirtschaftlichen Gründen, oft sind Dächer flach. Aber was bedeutet das für Energiesysteme? Hier erfahren Sie alles, was Sie über die Solaranlage fürs Flachdach wissen müssen.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Flachdächer sind kein K.-o.-Kriterium für Solaranlagen
Die Dächer in Deutschland sind gewöhnlich schräg. Zwar liegen Flachdächer im Trend, aber sie machen nach wie vor gerade einmal 15–20 % aus. Das ist aber kein Grund, auf Solaranlagen zu verzichten, ein Hindernis erst recht nicht.
Tatsächlich sind Flachdächer ideal für Solaranlagen, weil sie eine flexible Ausrichtung und Neigung der Module ermöglichen – unabhängig von der Dachstruktur. Das ermöglicht – zumindest in der Theorie – einen höheren Stromertrag als das gängige Schrägdach. Und besonders im städtischen Raum bieten sie eine effiziente Möglichkeit, ansonsten ungenutzte Dachflächen sinnvoll zur Eigenstromversorgung oder Einspeisung zu nutzen.
Gerade bei Gewerbeimmobilien, wo Flachdächer mit einem Anteil von 80–90 % überwiegen, bietet sich die Installation von Solaranlagen an, um den Netzbezug deutlich zu reduzieren. Aber auch für private Haushalte sind – vor allem in Kombination mit einem leistungsstarken Solarspeicher – niedrigere Stromkosten und mehr Unabhängigkeit möglich.
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Vorteile von Solaranlagen auf Flachdächern
Tatsächlich haben Flachdächer einige Vorteile, was die Installation von Solaranlagen angeht.
- Zum einen ist die Montage von PV-Modulen beliebiger Größe leichter: Für die Montage müssen Sie keine Dachpfannen entfernen und in der Regel kann auf ein Gerüst für den Aufbau verzichtet werden.
- Auch die Reinigung, die Wartung und ggf. die Reparatur werden erleichtert, schließlich sind Solaranlagen auf Flachdächern leichter zugänglich.
- Durch die geringe Neigung können die PV-Module per Aufständerung flexibel ausgerichtet werden. Das erhöht den Ertrag, auch gegenüber Schrägdächern.
- Da die Anlage von unten kaum sichtbar ist, bietet sie Vorteile bei der Ästhetik.
Herausforderungen bei der Installation
Es gibt einige Punkte, die für Solaranlagen auf Flachdächern sprechen. Allerdings gibt es auch einige Punkte, die es zu beachten gibt.
- Gerade bei älteren Dächern besteht die Möglichkeit, einem Dach mit der Installation einer PV-Anlage zu schaden, weil es auf ein solches Gewicht nicht ausgelegt ist.
- Hinzu kommt, dass die Anlage Winden und Stürmen eine Angriffsfläche bietet – ein Aspekt, der bereits bei der Planung des Photovoltaik-Flachdachs bedacht werden muss. Dadurch wird eine höhere Ballastierung notwendig. Bei der Ballastierung werden Betonsteine oder -blöcke verwendet, die unter dem PV befestigt werden, um sie stabiler zu machen.
- Durch die geringe Neigung sammelt sich schneller Schmutz. Anders als bei Solaranlagen auf Schrägdächern, wo durch die Neigung der Regen viele abwäscht, erhöht sich bei der Solaranlage fürs Flachdach die Verschmutzung, was den Ertrag mindern kann und eine regelmäßige Reinigung nötig macht.
- Nicht immer ist eine Solaranlage auf dem flachen Dach zulässig. In einigen Fällen kann die Verschattung durch Aufbauten (z. B. Lüftung, Aufzüge) oder Brandschutzauflagen die nutzbare Fläche einschränken.

Montagesysteme für Flachdächer
Die Installation von Solarmodulen auf dem Flachdach erfolgt durch die sogenannte Aufständerung, das am Dach – idealerweise direkt am Dachstuhl – verankert wird. Das Ziel dabei ist, den Ertrag der Stromerzeugung zu maximieren. Aufgrund der aufwändigeren Unterkonstruktion und Sicherung ist die Installation etwas teurer als bei Schrägdächern.
Während Photovoltaik-Anlagen auf Schrägdächern idealerweise nach Süden ausgerichtet werden, um den höchsten Ertrag während der sonnigen Mittagsstunden zu erzielen, bieten Flachdächer mehr Flexibilität. Durch abwechselnde Ausrichtung der Solarmodule in östlicher und westlicher Richtung wird unabhängig vom Sonnenstand (also morgens, mittags und abends) erzeugt. Zudem wird gegenseitige Verschattung vermieden und Platz gespart. Der Neigungswinkel beträgt etwa 10 bis 15 Grad. Natürlich erlauben auch Flachdächer die klassische Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 35 bis 40 Grad.
Für besonders windreiche Regionen, etwa in Norddeutschland, gibt es zusätzlich aerodynamisch optimierte Systeme. Diese leiten die Windlasten besser ab und kommen dadurch mit weniger Ballast aus.
Die Integration in das HEMS mit dem Anschluss an den Wechselrichter unterscheidet sich im Wesentlichen nicht im Vergleich zu Schrägdach-Anlagen. Auch Speicher lassen sich später problemlos in das System integrieren.
Ob Flachdach oder Dachschräge: Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produzieren Sie Ihren Strom selbst. Dabei ist ein flaches Dach kein Hindernis.
Tatsächlich kann die Solaranlage auf dem Flachdach mehr Ertrag bringen als auf einem Schrägdach. Das liegt vor allem an der möglichen Ost-West-Ausrichtung. Bei dieser Anordnung haben die Module eine zickzack-artige Anordnung. Das ermöglicht eine effiziente Nutzung der Morgen- und Abendsonne sowie einen stabilen Ertrag während der Mittagsstunden. Auch bei der Montage sowie der Reinigung und Wartung hat eine Solaranlage auf dem Flachdach Vorteile.
Allerdings kann es je nach Gebäude zu Einschränkungen kommen. Bevor Sie mit der Installation einer PV-Anlage beginnen, sollten Sie daher von Statikern oder Architekten prüfen lassen, ob die Dachkonstruktion Ihres Hauses das Gewicht einer PV-Anlage aushält und ob es weitere Punkte zu beachten gibt.
FAQs
- Wie hoch ist der Ertrag einer PV-Anlage auf einem Flachdach? Der Ertrag einer Solaranlage auf dem Dach hängt immer von mehreren Parametern ab – so auch auf Flachdächern. Im Vergleich zu Schrägdächern können Flachdächer durch die ideale Ausrichtung ähnliche oder sogar bessere Erträge liefern. Bei einer optimalen Ausrichtung am idealen Standort sind pro Jahr 800 bis 1 000 kWh pro kWp installierter Leistung möglich.
- Welche Einschränkungen gelten für Solaranlagen auf einem Flachdach? Grundsätzlich kann auf fast jedem Flachdach eine PV-Anlage installiert werden, solange die Tragfähigkeit des Daches gewährleistet ist. Mögliche bauliche Einschränkungen ergeben sich etwa durch Dachaufbauten wie Lüftungsanlagen, Lichtkuppeln oder Schornsteine. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten in der Regel spezielle Auflagen.
- Wie werden Solarmodule auf Flachdächern befestigt? Das Flachdach-Montagesystem der PV-Anlage wird in der Regel direkt mit Befestigungsplatten in der Tragkonstruktion vom Flachdach verankert. Anschließend werden die Schienen der Unterkonstruktion gemäß Montageanleitung mit Schutzmatten beklebt, was das Verrutschen vermeiden soll. Wenn das Grundgestell fertig montiert ist, findet entweder die Verankerung mit dem Dach oder die Ballastierung statt.