Wärmepumpe mit Solar kombinieren und doppelt Energie sparen
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Die hohen Energiepreise hierzulande sind nach wie vor eine hohe finanzielle Belastung für die Industrie, aber auch Privathaushalte. Öl, Gas und Co. sind teuer, Wind und Solar scheinen eine günstige Alternative zu bieten. Folglich setzen immer mehr Menschen in ganz Deutschland auf erneuerbare Energien. Vor allem auf dem eigenen Hausdach gibt es großes Potenzial, was Solaranlagen gewissermaßen zu einem No-Brainer fürs Eigenheim macht. Aber auch die Nachfrage nach Wärmepumpen steigt aktuell wieder enorm. In Kombination bieten beide eine zukunftssichere Lösung. Doch wie funktioniert das Zusammenspiel genau – und für wen lohnt sich die Investition wirklich? Hier erfahren Sie es!
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Das Ziel: den Eigenverbrauch maximieren
Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, kann zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung des Stroms wählen. Entweder man nutzt den produzierten Strom selbst und speist nur den überschüssigen Solarstrom ins Netz, oder man wählt die Volleinspeisung und kassiert so einen etwas höheren Betrag. Aber so oder so liegt die Einspeisevergütung aktuell lediglich bei 8,11 Cent pro kWh bzw. 12,60 Cent pro kWh bei Volleinspeisung.
Verglichen mit den aktuellen Strompreisen von ca. 30 Cent pro kWh ist das relativ wenig. Aber genau dieser Betrag wird fällig, wenn Sie Strom aus dem Netz beziehen müssen. Das Ziel besteht also darin, den Eigenverbrauch zu maximieren. Das geht zum Beispiel, wenn Sie eine Wärmepumpe mit Solar kombinieren. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Wärmepumpe und Photovoltaik
Eine Möglichkeit besteht darin, die überschüssige Energie, welche die PV-Anlage produziert, für die Wärmepumpe zu nutzen. Dafür haben Sie mehrere Möglichkeiten – Erd-, Wasser-, oder Luft-Wärmepumpen, wie die EcoFlow PowerHeat. Damit können Sie die saubere Energie der Sonne optimal für die Heizung Ihres Hauses nutzen und Ihre Energiekosten senken.
Denn trotz aller Nachhaltigkeit und Effizienz verbrauchen auch Wärmepumpen relativ viel Strom. Zwar sind sie immer noch günstiger als Heizsysteme, die auf fossile Rohstoffe setzen, aber für 4 000 kWh benötigte Energie bezahlen Sie jährlich über 1 000 Euro.
Günstiger – erheblich günstiger – kommt es Sie, wenn Sie den Strom verwenden, den Ihre PV-Anlage produziert. Möglich macht das ein leistungsstarkes Home Energy Management System (HEMS). Als zentraler Knotenpunkt in Ihrem Haushalt verknüpft es die Anlage mit der Wärmepumpe, dem Speicher und ggf. einer Wallbox.
Die Hardware-Komponenten, wie Wechselrichter an Solaranlagen und Sensoren, erfassen Daten über die Energieerzeugung und den -verbrauch in Ihrem Haushalt. Die Software analysiert dann diese Daten in Echtzeit und steuert die angeschlossenen Geräte entsprechend.
Wichtig ist vor allem der Speicher: Er nimmt die überschüssige Energie auf, wenn sie nicht benötigt wird, und gibt sie dann an die Wärmepumpe ab, wenn die PV-Anlage sie nicht liefern kann. Dabei sollte er weder zu groß noch zu klein sein, um maximale (Kosten-)Effizienz sicherzustellen. 10 kWh als Kapazität sind für einen 4-Personen-Haushalt mit einer Wärmepumpe in aller Regel ausreichend.
Wärmepumpe und Solarthermie
Eine andere Möglichkeit, eine Wärmepumpe mit Solar zu kombinieren, bietet die Solarthermie. Mittels Solarthermieanlage wird Sonnenlicht über Solarkollektoren in Wärme umgewandelt. Diese kann zur Bereitstellung von Warmwasser genutzt werden. Je nach Größe der Anlage und Höhe des Warmwasserverbrauchs können Sie mit so einer Anlage bis zu 70 % der für Warmwasser benötigten Energie aus Sonnenlicht produzieren.
Allerdings kann eine Solarthermieanlage nicht die eigenen vier Wände beheizen, sondern dient einzig und allein dazu, das Brauchwasser aufzubereiten. Für die vollständige Heizversorgung im Winter ist weiterhin eine zentrale Heiztechnik erforderlich. Wenn Sie lediglich Warmwasser über Solarthermie erzeugen wollen, belaufen sich die Kosten auf etwa 12 000 Euro.
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PVT: Photovoltaik und Solarthermie kombiniert
Mittlerweile sind am Markt auch Kollektoren verfügbar, die aus Sonnenlicht gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Diese Kollektoren werden als PVT-Kollektoren bezeichnet. Sie bieten im Vergleich zu solarthermischen Anlagen oder Photovoltaikanlagen mehrere Vorteile, besonders wenn sie mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe kombiniert werden.
PVT-Anlagen arbeiten je Quadratmeter effizienter als jeweils eine solarthermische oder eine Photovoltaikanlage vergleichbarer Größe. Zudem ist sie im Betrieb leiser als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Kosten & Förderungen
Kombinieren Hausbesitzer Wärmepumpe, Solaranlage und Stromspeicher, winken neben sinkenden Energiekosten auch staatliche Förderungen. Und das ist relevant, schließlich sind all diese Komponenten mit teils erheblichen Investitionen verbunden:
- Eine PV-Anlage kostet mit Montage zwischen 10 000 und 16 000 Euro, abhängig von Größe, Leistung, Komponentenqualität und örtlichen Gegebenheiten.
- Ein 7 kWh Stromspeicher schlägt mit zusätzlichen 6 000 bis 10 000 Euro zu Buche, je nach Ausstattung und System.
- Wärmepumpen kosten, je nachdem, welche Energiequelle sie nutzen, zwischen 8 000 und 25 000 Euro – notwendige Bohrungen inkludiert.
Alles zusammen können sich die Kosten schnell auf 50 000 Euro belaufen. Damit das zu realisieren ist, gibt es von Bund und Kommunen Unterstützung. Für Wärmepumpen gibt es zum Beispiel Zuschüsse von bis zu 70 % der Investitionskosten – abhängig von Technik und dem alten Heizsystem.
Für PV-Anlagen erhalten Sie zinsgünstige KfW-Kredite sowie Unterstützung von manchen Bundesländern. Da auch einzelne Städte und Landkreise den Umstieg auf erneuerbare Energien fördern, ist es sinnvoll, vor Ort nachzufragen.
Fazit
Wärmepumpe mit Solar zu kombinieren ist nicht nur sinnvoll, sondern auch alternativlos, wenn Sie sich unabhängig von steigenden Energiepreisen machen wollen. Mit einer PV-Anlage erreichen Sie einen Eigenverbrauchsanteil von ca. 30 %. In Kombination mit einem leistungsstarken Speicher steigt dieser Wert auf 70 %. Fügen Sie dem Energiesystem dann noch eine Wärmepumpe hinzu, steigt der Wert auf 80 %.
Natürlich sind die Investitionen mit teils hohen Kosten verbunden, aber langfristig profitieren sowohl Sie als auch die Umwelt, wenn Sie Wärmepumpe und Solar kombinieren. Und dank unterschiedlicher Förderungen werden auch die Investitionshürden für PV-Anlage, Wallbox oder Wärmepumpe immer niedriger.
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FAQs
1. Welche PV-Anlage brauche ich für eine Wärmepumpe?
Der jährliche Stromverbrauch kann durch den Einsatz einer Wärmepumpe auf das Doppelte bis Dreifache des bisherigen Haushaltsstrombedarfs ansteigen. Bedenkt man, dass der reguläre Verbrauch eines 4-Personen-Haushalts bei ca. 5 000 kWh pro Jahr liegt, ist eine PV-Anlage mit einer Modulleistung von 10-12 kWp empfehlenswert.
2. Kann ich eine bestehende Wärmepumpe nachträglich mit einer PV-Anlage kombinieren?
In den meisten Fällen können Wärmepumpen mit Solar nachträglich kombiniert werden. Wichtig ist eine gute Planung, damit die PV-Leistung zum Strombedarf der Wärmepumpe passt. Wenn Sie bereits von einer Solaranlage profitieren, können Sie nachträglich eine Wärmepumpe installieren. Allerdings sollten Sie prüfen, ob die vorhandene Leistung für den erhöhten Strombedarf durch die Wärmepumpe ausreicht. Optimal ist es, beide Komponenten gemeinsam zu planen.
3. Wie viel kann ich mit Solar-Warmwasser im Jahr sparen?
Wenn Sie mittels Solarenergie Warmwasser erzeugen – sein es über sei es über eine Solarthermieanlage oder eine PV-Anlage in Kombination mit einer Warmwasser-Wärmepumpe – können Sie je nach Haushaltsgröße bis zu 300 Euro pro Jahr sparen. Langfristig rechnet sich die Investition auch ökologisch.