Steckersolaranlage: Einstieg in die Solarwelt und der nächste Schritt
PV-Anlagen – für Eigenheimbesitzer das ideale Mittel, um unabhängig zu werden, Stromkosten zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Aber nicht jeder besitzt ein eigenes Zuhause und somit die Möglichkeit, die Vorteile von PV-Anlagen zu nutzen. Steckersolaranlagen bieten da eine Alternative. Sie sind klein und unkompliziert aufzustellen, was sie zur idealen Alternative für Mieter macht. Und: Sie sind ideal für alle, die mit geringem Budget in die Solarwelt einsteigen möchten. Wer später mehr Unabhängigkeit, größere Einsparungen und zusätzliche Flexibilität durch Speicherlösungen wünscht, kann Schritt für Schritt auf leistungsfähigere Systeme umsteigen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie wissen müssen.
Was ist eine Steckersolaranlage?
Eine Steckersolaranlage oder ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage. Die gewöhnlichen Maße liegen bei etwa 1,70 m x 1,10 m. Damit lässt es sich einfach auf dem Balkon, der Terrasse, an der Gebäudefassade, auf einem Flachdach, im Garten oder auf einer anderen geeigneten Fläche montieren.
Die Leistung bewegt sich je nach Modell zwischen 300 und 430 Watt pro Modul, wobei seit 2024 bis zu 800 Watt pro Anlage erlaubt sind. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Solaranlage für ein Einfamilienhaus hat in der Regel eine Leistung von 5 bis 15 Kilowatt (kWp). Das entspricht mindestens dem Zehnfachen einer Steckersolaranlage.
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Vorteile einer Steckersolaranlage
Die Steckersolaranlage richtet sich vor allem an Menschen, die zur Miete wohnen und keine eigene PV-Anlage mit Batteriespeicher installieren können. Mit ihr haben diese Menschen aber dennoch die Möglichkeit, zu einem bestimmten Grad von den Vorteilen einer PV-Anlage zu profitieren.
- Geringe Investitionskosten: Balkonkraftwerke sind schon ab ca. 50 – 1 000 Euro erhältlich. Es muss kein Kredit aufgenommen werden. Und: Je nach Nutzung amortisiert sich die Anschaffung bereits nach 5 bis 7 Jahren.
- Stromkosten sparen: Alles, was das Balkonkraftwerk an Strom produziert, muss nicht aus dem Netz bezogen werden. Das spart Geld. Im Ideal-Szenario lassen sich mittels Steckersolaranlage jährlich 900 Kilowattstunden (kWh) erzeugen. Bei einem Strompreis von 39 Cent/kWh entspricht das ca. 350 Euro Ersparnis pro Jahr.
- Umwelt schützen: Der Strom aus der Steckersolaranlage ist nachhaltig und grün – anders als der Strom aus dem öffentlichen Netz. Denn auch, wenn dieser zu einem immer größeren Teil aus erneuerbaren Energien besteht, wird nach wie vor Gas oder Öl zur Stromerzeugung verwendet. Mit einer Steckersolaranlage leisten Sie also einen Beitrag zur Energiewende.
- Keine Anmeldung notwendig: Anders als Solaranlagen müssen Steckersolaranlagen nicht genehmigt werden. Sie können eine Steckersolaranlage kaufen, installieren und in die Steckdose einstecken - ganz unkompliziert. Lediglich eine vereinfachte Anmeldung beim Marktstammdatenregister sowie beim Netzbetreiber ist erforderlich.
- Unabhängigkeit: Wer selbst Strom produziert, macht sich unabhängiger von Stromerzeugern und steigenden Energiepreisen.
Grenzen und Herausforderungen
Neben den vielen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile, die Sie kennen sollten, wenn Sie überlegen, eine Steckersolaranlage zu kaufen.
- Verwendung nur bei gutem Wetter: Anders als bei einer herkömmlichen PV-Anlage, wo Sie mit einem PV-Speicher die von der Anlage produzierte Energie auch bei schlechtem Wetter nutzen können, sind Sie bei einer Steckersolaranlage vom Wetter abhängig. Denn diese lässt sich nicht mit einem Speicher kombinieren.
- Geringer Eigenverbrauchsanteil: Da die Module in der Regel nur tagsüber Strom produzieren – also dann, wenn viele Bewohner gar nicht zu Hause sind – wird ein Teil der erzeugten Energie nicht direkt genutzt.
- Abhängigkeit von Standort und Ausrichtung: Nicht immer sind Balkone ideal ausgerichtet. Allerdings können schon Abweichungen beim Neigungswinkel und vor allem bei der Himmelsrichtung (nicht nach Süden) negative Auswirkungen auf den Ertrag haben. Auch Verschattungen durch Nachbargebäude, Bäume oder das eigene Geländer können die Leistung deutlich verringern.
Kombinationen und Erweiterungen
Steckersolaranlagen sind als Einstieg oder Kompromisslösung gedacht. Für alle, die nicht die Möglichkeit haben, eine PV-Anlage zu installieren, sind sie eine sinnvolle Alternative. Wer später mehr Strom erzeugen möchte, muss meist komplett auf eine größere PV-Anlage umsteigen.
Eine sinnvolle Erweiterung ist die Integration in ein Smart-Home-System: Ein solches erkennt, wann Strom produziert wird, und passt den Verbrauch automatisch an. So können Geräte wie Spülmaschine oder Waschmaschine genau dann laufen, wenn Solarstrom zur Verfügung steht. Dadurch wird die Steckersolaranlage optimal ausgelastet und der Nutzen für die Haushaltskasse maximiert.
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Upgrade-Pfad: Vom Balkonkraftwerk zum vollwertigen Energiesystem
Eine Steckersolaranlage zu kaufen ist der Einstieg in die Welt der Energieunabhängigkeit. Ein Umstieg auf ein vollwertiges Energiesystem lohnt sich vor allem bei steigenden Strompreisen, wachsendem Energiebedarf oder dem Wunsch, Elektromobilität nachhaltig zu integrieren. Voraussetzung dazu ist allerdings ein Eigenheim.
Typische Schritte umfassen den Wechsel von kleinen Balkonkraftwerken mit 600 W auf eine mehr kWp starke Dachanlage und die Kombination mit einem großen Batteriespeicher. Wer noch einen Schritt weitergehen will, wählt einen Speicher mit einem modernen Batteriemanagement-System.
Da es kompliziert werden kann, den passenden Batteriespeicher für das eigene Zuhause zu finden, erhalten Sie hier maßgeschneiderte Empfehlungen.
Im nächsten Schritt kann eine Wallbox zum Laden von Elektroautos oder eine Wärmepumpe hinzugefügt werden. So kann der Eigenverbrauch maximiert und der Bezug von Netzstrom deutlich reduziert werden.
Fazit
Eine Steckersolaranlage ist vergleichsweise günstig, leicht zu installieren und kann von Mietern wie Eigentümern gleichermaßen genutzt werden – ganz ohne aufwendige Genehmigungsverfahren oder große Dachflächen. Das macht sie zum idealen Einstieg oder zur Option für Menschen, die zur Miete wohnen. Denn gegenüber klassischen PV-Anlagen sind sie deutlich schwächer.
Wer merkt, dass der Energiebedarf höher ist oder weitere Geräte wie E-Autos versorgt werden sollen, kann später auf größere Anlagen und Batteriespeicher aufrüsten – so wird aus dem kleinen Balkonkraftwerk schrittweise ein vollwertiges, flexibles Energiesystem für das eigene Zuhause.
Um welche Immobilie handelt es sich?
FAQs
1. Wie funktioniert eine Steckersolaranlage?
Ein oder zwei Module erzeugen insgesamt bis zu 800 Watt Leistung. Auf der Rückseite ist ein Mikro-Wechselrichter angebracht, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Vor dort geht ein gewöhnliches Netzteil ab, das dann in eine normale Steckdose auf dem Balkon oder in der Wohnung gesteckt werden kann.
2. Welche Ausrichtung ist für Steckersolaranlagen optimal?
Solarmodule produzieren besonders viel Strom, wenn die Sonne frontal auf sie scheint. Dazu sollten sie nach Süden ausgerichtet werden – in einem Winkel von 36 Grad vom Boden aus gemessen. An Balkongeländern werden Solarmodule dagegen oft im senkrechten 90-Grad-Winkel zum Boden befestigt.
3. Erhalte ich für eine Steckersolaranlage eine Einspeisevergütung?
Anders als bei klassischen PV-Anlagen erhalten Sie bei Steckersolaranlagen keine Einspeisevergütung. Überschüssiger Strom, der ins Netz gespeist wird, kann aber je nach Netzbetreiber freiwillig vergütet werden. Anfragen lohnt sich.