Solarheizung - Wärme aus erneuerbarer Energie
Inhaltsverzeichnis
Die Energiekosten steigen – und das immer weiter. Vor allem Haushalte, die mit fossilen Rohstoffen wie Öl oder Gas heizen – noch vor wenigen Jahren der Standard – fürchten den Blick in den Briefkasten. Denn die jährliche Rechnung stellt eine zunehmende Belastung dar. Seit 2015 ist der Preis für Heizöl um 61% gestiegen, bei Gas sind es sogar 82%. Wer aus diesem Zyklus ausbrechen will, muss sich zwangsläufig nach anderen Optionen umsehen. Dabei hat sich die Solarenergie inzwischen zur ernsthaften Alternative entwickelt. Wie diese genutzt werden kann und welche Vorteile sie konkret bietet, erfahren Sie hier.
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Wie lässt sich Solar für die Heizung nutzen?
Denn die Energie der Sonne lässt sich nicht nur nutzen, um Strom zu generieren – etwa für den Kühlschrank, den Fernseher oder die Waschmaschine – sondern auch um Wärme zu erzeugen. Dazu haben Sie mehrere Optionen.
Solarthermieanlagen
Eine Option, Solarenergie für die Heizung zu nutzen, sind sogenannte Solarthermieanlagen. Bei dieser werden wie bei PV-Anlagen Kollektoren (Module) auf dem Hausdach installiert. Diese enthalten eine Flüssigkeit, die Wärme aufnimmt und sie an den Pufferspeicher leitet. Dadurch wird Sonnenenergie in thermische Energie umgewandelt und nutzbar gemacht.
Um den kompletten Haushalt mit Wärme zu versorgen, reicht eine Solarthermieanlage nicht aus. Aber gerade als Ergänzung zu einer bestehenden Heizung kann sie Vorteile wie eine finanzielle Entlastung bieten. Vor allem für die Warmwasseraufbereitung eignet sie sich ideal. Ebenfalls ist es möglich, sie gezielt als Insellösung, etwa als Solarheizung fürs Gewächshaus oder Solarheizung fürs Gartenhaus einzusetzen.
Photovoltaik mit Wärmepumpe
Die gängigere und umfassendere Option, eine Solarheizung fürs Haus zu nutzen, bieten Wärmepumpen in Kombination mit einer PV-Anlage. Eine Wärmepumpe nutzt die Umgebungswärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, um daraus Wärme zu erzeugen. Dafür braucht sie Strom, der – zumindest zu einem Teil – nahezu kostenlos vom eigenen Dach kommt.
Wie viel Strom genau benötigt wird, ist von der Art der Wärmepumpe abhängig. Im Schnitt liefert sie das 3- bis 5-Fache der eingesetzten Strommenge als Wärme. Das macht Wärmepumpen bis zu 5-mal so effizient wie Öl- oder Gasheizungen.
Damit die Wärmepumpe, der Speicher und die PV-Anlage alle optimal zusammenspielen und die Solarheizung so effizient wie möglich arbeitet, braucht es ein modernes HEMS. Ein solches Home Energy Management System besteht immer aus einer Kombination von Hardware und Software. Die Hardware-Komponenten, wie Wechselrichter an Solaranlagen und Sensoren, erfassen Daten über die Energieerzeugung und den -verbrauch. Die Software analysiert dann diese Daten in Echtzeit und steuert die angeschlossenen Geräte entsprechend. Das sorgt für eine bestmögliche Verteilung der Energie und maximale Kosteneffizienz.
Grundlegende, zuverlässige HEM-Systeme sind bereits ab 600 Euro erhältlich.
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Warum ist Heizen mit Solarenergie sinnvoll?
Es gibt mehrere Punkte, die dafür sprechen, eine Solarheizung zu nutzen. Vor allem, wenn Sie noch auf fossile Heizsysteme setzen, bietet sich ein Umstieg an.
Heizkosten dauerhaft senken
Die Preise für fossile Brennstoffe steigen und werden das wohl auch zukünftig tun. Heizen mit Solarenergie dagegen bietet Kostenvorteile. Selbst ohne eigene PV-Anlage auf dem Dach können Sie mit dem Strom aus dem Netz jährlichen Heizkosten reduzieren. Denn dank der hohen Effizienz der Wärmepumpe wird deutlich weniger Energie benötigt.
Zudem werden PV- und Solarthermieanlagen immer günstiger und effizienter, wodurch sich die Amortisationszeit deutlich weiter verkürzt.
CO2-Emissionen senken
Eine Photovoltaikanlage erzeugt nachhaltig Strom, ohne dabei CO2 auszustoßen. Das ist besser für das Klima als mit fossilen Brennstoffen zu heizen. Denn dabei entstehen CO₂-Emissionen, die zur Klimaerwärmung beitragen.
Staatliche Förderungen
Wärmepumpen sind teuer. Und wenn Umbaumaßnahmen am Haus (z.B. der Heizung oder der Gebäudedämmung) notwendig sind, kann die Gesamtsumme auf über 30 000 Euro ansteigen. Da die Bundesregierung aktiv gegen den Klimawandel vorgehen will, gibt es daher attraktive Förderungen für Wärmepumpen oder Sanierungsarbeiten. Je nach Situation ist es sogar möglich, bis zu 70 % der Kosten für die Solarheizung gefördert zu bekommen.
Erhöhter Komfort
Eine Solarheizung fürs Haus steigert den Wohnkomfort. Denn dank moderner Smart-Home-Lösungen kann die Heizung bequem per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Das ermöglicht eine flexible Temperaturregelung. Bei manchen Systemen ist es sogar möglich, sie im Sommer als Kühlung zu nutzen.
Nachteile und Herausforderungen
Neben den Vorteilen einer Solarheizung gibt es aber auch einige Punkte, die es zu beachten gilt.
- Photovoltaikanlagen erzeugen nur Strom, wenn die Sonne scheint. Insbesondere im Winter, wenn die Sonne nur wenige Stunden am Tag scheint, werden Sie ohne Strom aus dem Netz nicht auskommen.
- Eine durchschnittliche Photovoltaikanlage erlaubt es Ihnen, den eigenen Strombedarf zu einem großen Teil zu decken. Allerdings nicht, wenn Sie dem Solarsystem eine Wärmepumpe hinzufügen.
- Eine Solarheizung braucht Platz – entweder im Garten (Wärmepumpe) oder auf dem Dach (Solarthermieanlage). Vor allem bei Letzterer stehen Sie vor der Entscheidung zwischen PV- oder Solarthermieanlage, da die wenigsten Dächer Platz für beides bieten.
Fazit
Mittelfristig scheint die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien alternativlos. Das gilt auch bei der Beheizung. Die Energie von Solar für die Heizung zu nutzen, wird vor allem dank immer effizienterer Wärmepumpen eine interessante und lohnenswerte Option. Vor allem in Kombination mit PV-Anlage und Speicher sind deutliche Einsparungen möglich.
Die hohen Investitionskosten mögen zwar einige Menschen abschrecken, aber dank attraktiver staatlicher Förderungen lassen sich diese um bis zu 70 % senken. Eine Alternative besteht darin, Solar mittel Solarthermieanlage lediglich dafür zu nutzen, um das Brauchwasser zu erhitzen.
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FAQs
1. Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt vor allem von zwei Dingen ab: dem eigenen Heizverhalten und der Art der Wärmepumpe. Pro kWh zugeführtem Strom liefert sie je nach Effizienz 3–5 kWh Heizenergie. Bei einem Heizbedarf von 8 000 kWh Wärme pro Jahr können das weniger als 2 000 kWh Strom pro Jahr, oder auch über 6 500 kWh bei einem Heizbedarf von 20 000 kWh sein.
2. Lohnt sich das Heizen mit Solarenergie finanziell?
Ja, allein schon, weil die Kosten von Öl und Gas kontinuierlich steigen. Vor allem aber mit einer eigenen PV-Anlage auf dem Dach, welche die Wärmepumpe kostenlos mit Energie versorgt, profitieren Sie von deutlichen Einsparungen.
3. Welche Wärmepumpen werden von der KfW gefördert?
Gefördert werden alle elektrisch betriebenen Wärmepumpen wie Luft-Wasser-, Luft-Luft-, Grundwasser- und Erdwärmepumpen. Geräte mit Gasbetrieb sind nicht förderfähig. Voraussetzung ist unter anderem eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3 und die Einhaltung der geltenden Lärmgrenzwerte von 60 Dezibel. Der Antrag wird online gestellt – vor Beginn der Installationsarbeiten.