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Mieterstrom: So profitieren auch Mieter von der Energiewende

EcoFlow

Photovoltaik auf dem eigenen Dach, davon profitieren bisher vor allem Eigenheimbesitzer. Sie senken ihre Stromkosten, steigern den Anteil erneuerbarer Energien im Netz und leisten so einen Beitrag zum Klimaschutz. Doch mehr als die Hälfte der Deutschen lebt zur Miete und konnte bisher kaum direkt mitmachen.

Hier kommen Mieterstrommodelle ins Spiel. Über die Hälfte der Deutschen wohnen zur Miete. Dadurch sind die Möglichkeiten, mit einer PV-Anlage auf dem Dach zur Energiewende beizutragen und gleichzeitig Strom zu sparen, eingeschränkt. Mieterstrommodelle sollen das ändern. Worum es sich dabei handelt und wie das funktionieren kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind Mieterstrommodelle?

Mieterstrommodelle sind ein innovatives Konzept, das es auch Bewohnern von Mehrfamilienhäusern ermöglicht, direkt von erneuerbaren Energien zu profitieren. Meist basiert der Mieterstrom auf einer PV-Anlage, es können aber auch andere Quellen wie kleine Windkraftanlagen oder Blockheizkraftwerke genutzt werden.

Der erzeugte Strom wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt im Gebäude verteilt. Damit können auch Menschen ohne eigenes Dach aktiv an der Energiewende teilnehmen. Der finanzielle Vorteil: Mieterstrom ist günstiger als Netzstrom, da der Preis mindestens 10 % unter dem örtlichen Grundversorgungstarif liegen muss.

mieterstrom messkonzept

Wie funktioniert Mieterstrom in der Praxis?

Wie funktionieren Mieterstrommodelle in der Praxis?

Damit Bewohner von Mehrfamilienhäusern den lokal erzeugten Solarstrom nutzen können, schließen sie einen speziellen Mieterstromvertrag mit dem Betreiber oder Vermieter ab. Auch Eigenheimbesitzer ohne eigene PV-Anlage können sich an solchen Modellen beteiligen und so günstigeren Strom beziehen.

Da der Strom aus einer Mieterstrom PV-Anlage den Gesamtbedarf des Hauses in der Regel nicht vollständig deckt, kommt ein Mieterstrom-Messkonzept zum Einsatz. Jeder Haushalt behält dabei seinen eigenen Zähler, während digitale Verbrauchszähler, also Smart Meter, den Verbrauch erfassen und zwischen PV-Strom, Netzstrom und Eigenverbrauch unterscheiden.

Damit ein Vermieter oder Betreiber Mieterstrommodelle anbieten darf, gelten folgende Voraussetzungen:

  • Registrierung der Photovoltaikanlage bei der Bundesnetzagentur und im Marktstammdatenregister
  • Nutzung ausschließlich über das gebäudeeigene Netz, nicht über das öffentliche Netz
  • Strompreis mindestens 10 % unter dem lokalen Grundversorgungstarif
  • Förderung nur für PV-Anlagen bis 100 kWp (benachbarte Anlagen können bis 1 Megawatt kombiniert werden)

Förderungsmöglichkeiten für Mieterstrommodelle

Ähnlich wie bei Wärmepumpen oder PV-Speichern gibt es auch für Mieterstrom mit PV-Anlage Förderungsmöglichkeiten.

Zum einen gibt es den Mieterstromzuschlag. Dieser Zuschlag wird von den Netzbetreibern direkt an die Betreiber der Photovoltaikanlagen gezahlt. Er dient als Ausgleich für den zusätzlichen Aufwand, der durch die Bereitstellung einer kontinuierlichen Stromversorgung für die Mietparteien entsteht. Die genaue Höhe des Zuschlags hängt von der Leistung der PV-Anlage, dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme und den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.

Bei einer Anlage bis 40 kWp liegt der Zuschlag etwa bei 2,4 Cent pro kWh.

Neben dem Mieterstromzuschlag können Sie auch von der klassischen Einspeisevergütung profitieren. Vor allem, wenn Sie über keinen Stromspeicher verfügen – was in Mehrparteienhäusern eine größere Investition erfordert – erhalten Sie dadurch Geld vom Staat zurück. Der Strom, der erzeugt, aber nicht verbraucht wird, fließt ins Netz und Sie bekommen dafür Geld.

Die Höhe der Einspeisevergütung richtet sich nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

mieterstrom pv anlage

Unterschiedliche Mieterstrommodelle und ihre Vorteile

Aktuell gibt es mehrere Modelle, die Sie nutzen können.

Direkte Vermarktung

Beim klassischen Mieterstrommodell verkaufen Vermieter den selbst erzeugten Strom der eigenen PV-Anlage direkt an die Mieter. Für den zusätzlichen Strombedarf schließen die Bewohner einen separaten Vertrag mit einem externen Energieversorger.

Diese Variante ist zwar bequem für die Vermieter, da sie relativ wenig Aufwand bedeutet. Durch diese Mieterstrom-Option verlieren sie aber den Förderungsanspruch.

Vermieter als Energieversorger

Komplexer, aber finanziell attraktiver ist das Modell, bei dem der Vermieter selbst als Energieversorger auftritt. In diesem Fall übernimmt er die vollständige Stromversorgung der Mieter, muss sich jedoch um Messstellenbetrieb und Energielieferverträge kümmern. Als Ausgleich profitiert er vom Mieterstromzuschlag und erzielt zusätzliche Einnahmen.

Genossenschafts-Modell

Dabei schließen sich Mieter und Vermieter zusammen, um gemeinsam eine PV-Anlage zu betreiben. Genossenschaften dürfen bis zu 30 Prozent ihrer Umsätze aus Mieterstrom erwirtschaften, ohne steuerliche Vorteile wie Befreiungen von Umsatz-, Gewerbe- oder Körperschaftssteuer zu verlieren.

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Fazit

Noch sind Mieterstrommodelle nicht flächendeckend verbreitet, doch sie haben das Potenzial, ein zentraler Bestandteil der Energiewende zu werden. Vermieter oder Betreiber stellen den Strom aus der Mieterstrom PV-Anlage direkt den Bewohnern zur Verfügung – ohne Umweg über das öffentliche Netz.

Das schafft Vorteile für beide Seiten: Mieter profitieren von günstigeren Strompreisen im Vergleich zur Grundversorgung und können aktiv erneuerbare Energien nutzen. Betreiber wiederum sichern sich staatliche Förderung wie den Mieterstromzuschlag und erschließen eine zusätzliche Einnahmequelle. Damit vereinen Mieterstrommodelle Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit – und machen die Energiewende auch für Mieter greifbar.

FAQs

1. Wie teuer ist Mieterstrom?

Die Kosten für Mieterstrom werden im Mieterstromvertrag zwischen Vermieter bzw. Betreiber und den Bewohnern festgelegt. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Preis mindestens zehn Prozent unter dem örtlichen Grundversorgungstarif liegen muss. Damit ist Mieterstrom für Mieter in der Regel deutlich günstiger als klassischer Netzstrom.

2. Kann ich Mieterstrommodelle mit einem PV-Speicher kombinieren?

Ja. Mieterstrommodelle mit PV-Speicher sind besonders effizient, da überschüssiger Solarstrom zwischengespeichert und später – etwa abends oder nachts – genutzt werden kann. Wichtig ist ein leistungsstarker Speicher mit smartem Home Energy Management (HEMS), um Lade- und Entladezyklen optimal zu steuern und die Effizienz der Anlage zu optimieren.

3. Wie groß soll die PV-Anlage für Mieterstrom sein?

Die Größe der PV-Anlage bzw. deren Leistung ist abhängig vom Strombedarf des Gebäudes bzw. der Anzahl an Personen. Ein klassisches Einfamilienhaus mit 4 Personen ist mit einem Speicher von 7 kWp gut versorgt. Bei größeren Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen sollte die Leistung entsprechend höher angesetzt werden – oft liegen hier Werte zwischen 20 und 100 kWp, je nach Anzahl der Wohneinheiten. Wichtig ist immer die richtige Dimensionierung, um die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. Beachten Sie auch: Es werden nur PV-Anlagen mit max. 100 kWp Leistung gefördert.

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