Brauchwasser-Wärmepumpe: Energie sparen und Klima schonen
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Wie kann man Energiekosten sparen – diese Frage beschäftigt angesichts steigender Energiepreise immer mehr Privathaushalte. Möglichkeiten gibt es inzwischen viele – von Smart Home-Geräten über dynamische Stromtarife bis hin zu PV-Anlagen. Eine Option, die dabei oft übersehen wird, ist die Anschaffung einer Brauchwasser-Wärmepumpe. Sie nutzt Umgebungswärme aus Ab- oder Umluft, um warmes Wasser für den Haushalt bereitzustellen – ideal für die energiebewusste Warmwasserbereitung. Alles, was Sie über die Technik wissen müssen, sowie eine Einschätzung, ob sich der Kauf für Sie anbietet, erfahren Sie hier.
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Was ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe?
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe erhitzt das Warmwasser im Haushalt. Diese Art der Wärmepumpe nutzt üblicherweise Luft als Wärmequelle und wird direkt an den Warmwasserspeicher angeschlossen.
Der entscheidende Unterschied zu Wärmepumpen im eigentlichen Sinne: Sole-, Wasser- oder Luftwärmepumpen sind klassische Heizsysteme. Brauchwasser-Wärmepumpen dagegen haben keine Heizfunktion für das Gebäude, sondern erzeugen Warmwasser für den täglichen Bedarf – etwa zum Duschen. Oft werden sie mit einem Gas- oder Ölkessel für die Heizung kombiniert.
Im Gegensatz zu einer Wärmepumpe für die Heizung kommt die Warmwasser-Wärmepumpe mit einer niedrigeren Leistung und dadurch auch mit weniger Luft aus. Möglich ist das durch den integrierten Speicher, in dem das Wasser nicht auf einmal, sondern allmählich erwärmt wird. Typisch für den Einsatz in einem Einfamilienhaus ist dabei zum Beispiel ein Brauchwasserspeicher von 200 bis 300 Litern.
Eine Sonderform ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe mit Wärmetauscher. Sie kann nicht nur die Wärme aus der Umgebungsluft nutzen, sondern auch externe Wärmequellen, z.B.:
- eine bestehende Heizungsanlage (z. B. Gas- oder Ölheizung)
- eine Solarthermieanlage
- eine Zentralheizung mit Pufferspeicher
Wie funktioniert eine Brauchwasser-Wärmepumpe?
Warmwasser-Wärmepumpen arbeiten unabhängig von Heizungssystemen und ermöglichen eine ressourcenschonende und kosteneffiziente Warmwasserversorgung. Dabei funktionieren Wärmepumpen für Gebrauchswasser ähnlich wie herkömmliche Luftwärmepumpen. Denn auch die Brauchwasser-Wärmepumpe entzieht ihrer Umgebungsluft Wärmeenergie. Diese wird dann mithilfe eines Kältemittels in einen Kältekreislauf transportiert. Ein Kompressor sorgt durch einen Verdichtungsvorgang für eine Temperaturerhöhung.
Dabei wird aus einer geringen Menge Strom eine erhebliche Menge an Wärmeenergie erzeugt. Der COP (Coefficient of Performance) liegt bei 3 bis 4. Das bedeutet, dass aus einer kWh Strom in der Regel 3 bis 4 kWh Wärmeenergie gewonnen wird.
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Vor- und Nachteile einer Brauchwasser-Wärmepumpe
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe bietet einige entscheidende Vorteile, kommt aber auch mit Nachteilen. Mit diesen sollten Sie sich vor der Anschaffung auseinandersetzen.
Vorteile
Der größte Vorteil von Brauchwasser-Wärmepumpen liegt in ihrer Energieeffizienz. Sie wandeln eine geringe Menge Strom in ein Vielfaches an nutzbarer Wärme um. Verglichen mit Heizsystemen basierend auf fossilen Brennstoffen wie Öl, sinken die Betriebskosten. Dazu kommen die vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten: Moderne Geräte mit integriertem Warmwasserspeicher gibt es für 2 000 bis 3 000 Euro.
Mit einer relativ langen Lebensdauer von 15 Jahren und einem geringen Wartungsaufwand wird das Investment zusätzlich attraktiv.
Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpe für Brauchwasser ist die einfache Montage. Denn in der Regel reicht es, die Geräte im Keller aufzustellen und mit dem Warmwassernetz zu verbinden. Es wird kein zusätzlicher Anschluss benötigt. Das sorgt für Flexibilität bei der Wahl des Aufstellortes.
Zudem sind Wärmepumpen für das Gebrauchswasser umweltfreundlich. Denn durch die Vermeidung von fossilen Brennstoffen tragen Warmwasser-Wärmepumpen zum Klimaschutz bei. Vor allem die Kombination mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen ermöglicht die Nutzung von selbst erzeugtem Strom für den Betrieb der Wärmepumpe oder von Wärmeenergie für den Speicher.
Nachteile und Einschränkungen
Neben den unterschiedlichen Vorteilen von Brauchwasser-Wärmepumpen gibt es aber auch Nachteile, die es zu bedenken gibt. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe variiert je nach Umgebungstemperatur – sind die Temperaturen niedrig, steigt der Strombedarf. Ist das über einen längeren Zeitraum der Fall, kann das schnell teuer werden.
In manchen Fällen kann die Warmwasserabgabe bei kurzzeitig hohem Bedarf nicht ausreichend sein. Dies kann insbesondere auftreten, wenn der Warmwasserspeicher erschöpft ist und die Brauchwasser-Wärmepumpe mehr Zeit zum Wiederaufladen benötigt.
Ähnlich wie ein Wechselrichter erzeugt der Kompressor hörbare Betriebsgeräusche. Bei falscher Platzierung kann das störend wirken.
Wann lohnt sich eine Brauchwasser-Wärmepumpe?
Besonders für kleine Haushalte mit niedrigem Wasserbedarf ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe eine interessante Wahl. Da dort der Energiebedarf zur Warmwasserbereitung vergleichsweise gering ist, kann sie effizient arbeiten.
Besonders für Besitzer von PV-Anlagen lohnt es sich, den eigenen Solarstrom selbst zu nutzen – zum Beispiel mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe. Der erzeugte Photovoltaik-Strom kann zum Antrieb des Kompressors genutzt werden. Indem Sie den Strom in einem eigenen Stromspeicher aufbewahren, bis er benötigt wird, können Sie den Betrieb der Brauchwasser-Wärmepumpe optimal auf Zeiten mit hohem Eigenstrom-Anteil verlagern.
Andernfalls müsste der produzierte Strom ins Netz eingespeist werden, wofür Sie zwar Geld bekommen (die Einspeisevergütung), was aber nicht sonderlich viel ist. Durch die Kombination von PV-Anlage, Speicher und Brauchwasser-Wärmepumpe senken Sie nachhaltig Ihre Stromkosten.
Fazit
Brauchwasser-Wärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe funktioniert wie eine herkömmliche Wärmepumpe, allerdings in geringerem Umfang. Statt für die Beheizung des eigenen Zuhauses, sorgt sie dafür, dass Brauchwasser – etwa zum Duschen oder Waschen – entsprechend erwärmt wird. Besonders attraktiv sind die einfache Installation und die geringen Anschaffungskosten: Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Speichervolumen von rund 200 Litern belaufen sich die Investitionskosten auf etwa 3 000 Euro.
Am effektivsten ist eine Warmwasser-Wärmepumpe dann, wenn Sie sie über das Home Energy Management System (HEMS) mit der eigenen PV-Anlage verbinden können. So können Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und Ihre Stromrechnung spürbar reduzieren.
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FAQs
1. Was kostet eine Brauchwasser-Wärmepumpe?
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe ist mit bis zu 3 000 Euro vergleichsweise günstig. Hinzu kommen die Kosten des Einbaus, die vom Installationsaufwand abhängen. In der Regel berechnen Fachleute zwischen 200 und 500 Euro für die Montage. Laufende Kosten entstehen quasi keine.
2. Gibt es eine staatliche Förderung für Brauchwasser-Wärmepumpen?
Nein, aktuell gibt es keine staatliche Einzelförderung für Brauchwasserwärmepumpen. Ergänzt die Wärmepumpe jedoch ein förderbares Heizungssystem, gelten die Ausgaben als Umweltmaßnahmen, für die Sie eine Förderung in Form eines Zuschusses oder steuerlicher Vergünstigungen beantragen können.
3. Welche Energiequellen nutzen Brauchwasser-Wärmepumpen?
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe kann die zum Erhitzen des Wassers erforderliche Energie aus unterschiedlichen Quellen beziehen. In der Regel kommt die Luft von außen, was besonders im Sommer sehr effizient ist. Aber auch die Raumluft als Energiequelle zu verwenden, ermöglicht einen effizienten Betrieb.
4. Wann ist der Einsatz einer Brauchwasser-Wärmepumpe sinnvoll?
Der Einsatz einer Brauchwasser-Wärmepumpe ist vor allem für Haushalte mit eigener PV-Anlage sinnvoll. In Kombination mit einem PV-Speicher erhöhen Sie so den Eigenverbrauch und profitieren von einem niedrigeren Netzbezug.