Tipps für den Erhalt von Fördermitteln für Solaranlagen
Inhaltsverzeichnis
Sie planen gerade die Installation einer Solaranlage auf Ihrem Dach? Das kann teuer werden. Einige Bundesländer bieten hier jedoch Unterstützung an. Diese Fördermittel gelten für Flach- und Schrägdachanlagen, oder mit und ohne Batteriespeicher. In diesem Artikel wird Ihnen aufgezeigt, wie Sie hierfür am besten vorgehen und was Sie dafür beachten müssen.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Fördermittel auf Gemeinde- und Landesebene
Eine Photovoltaikanlage erzeugt nachhaltigen Strom. Da man bereits mit dem sonnenerzeugten Strom einer kleinen Anlage nur noch ein Drittel der Stromkosten hat, sollte man die Ersparnisse schnell merken. Dennoch, die Anschaffung einer Anlage kostet zunächst viel.
Der Bau einer Solaranlage wird in Deutschland zwar gefördert, hierbei kommt es jedoch stark auf Gemeinde, Stadt, Landkreis oder Bundesland an, in dem Sie wohnen. Denn die 16 Bundesländer können ihre eigenen Förderprogramme aufstellen. Zudem kommt es auch auf die Anlage selbst an. Planen Sie beispielsweise nur eine PV-Anlage oder allenfalls mit Speicher?
Die meisten Bundesländer unterstützten in der Vergangenheit vor allem den Kauf von Batteriespeichern. Da allerdings die Fördermittel aufgebraucht wurde, sind diese heute größtenteils eingestellt. Die meisten Förderprogramme gibt es auf kommunaler Ebene. Viele Gemeinden und Städte in allen Bundesländern Deutschlands haben eigene Förderprogramme erstellt.
Beispiele für die städtische Förderung
Während beispielsweise in Freiburg, der sonnigsten Stadt Deutschlands, nur der Anlagenteil gefördert wird, der über die Mindestgröße hinausgeht. Dabei beträgt der Mindestanteil 0,006 Kilowatt-Peak, kurz kWp, je überbautem Quadratmeter des Grundstücks. Das bedeutet, eine Anlage muss größer als 6kWp gebaut werden.
In Sachsen hingegen hat man landesweit die Auswahl zwischen zwei Förderprogrammen. So gibt es zum einen das Förderprogramm „Sachsenkredit Klimafreundlicher Wohnen“. Dafür zählt, dass man mindestens fünf Jahre bereits in der Immobilie wohnt und diese klimafreundlich sanieren möchte. Für diese Sanierung wird Ihnen ein Kredit ab mindestens 20‘000 Euro gewährt.
Die zweite Möglichkeit ist der „Sachsenkredit Energie und Speicher“. Auch hier gibt es einen Mindestantrag für die Kreditbeantragung. Dieser liegt bei 35‘000 Euro. Zudem muss die PV-Anlage mindestens 30 kWp leisten.
Auch in NRW gibt es Unterschiede. In Köln werden nicht nur Mieter als auch Eigenheimbesitzer beim Bau einer Photovoltaik-Anlage unterstützt. Es gibt auch eine Förderung auf Gewerbeimmobilien von Kleinstunternehmen oder kleinen und mittleren Unternehmen, den sogenannten KMU.
Einige Städte haben Ihr Förderprogramm auch eingestellt. So beispielsweise die Stadt Münster. Diese hat bis Ende 2023 noch Zuschüsse für PV-Anlagen mit bis zu 300.000,00 Euro gefördert. Dieser wurde jedoch ab Januar 2024 eingestellt.
Förderungen auf Landesebene
Für die meisten Förderung gilt: Sie erhalten diese nur, wenn Ihre Anlage auch mit dem Stromnetz verbunden ist. Sie muss zudem auch im Bundesland des Förderprogramms installiert sein. Das bedeutet, man kann eine Förderung nicht in einem Bundesland bekommen und die Anlage dann in einem anderen aufstellen, das keine Unterstützung bietet.
Manche Bundesländer fördern Solaranlagen, Batteriespeicher oder beides. Bei den Zuschüssen und Fördermitteln lohnt es sich also, die Möglichkeiten und Bedingungen der jeweiligen Gemeinde oder dem Landeskreis in Betracht zu ziehen.
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Staatliche Zuschüsse für Photovoltaik-Anlagen
Doch auch der Staat hat Förderprogramme für Photovoltaikanlagen ins Leben gerufen. Er fördert Solaranlagen durch Steuerbefreiungen, eine Einspeisevergütung und durch Zuschüsse für die Beratung.
Denn klar ist: eine neue Photovoltaikanlage macht Ihr Haus energieeffizienter. Aber bei Sanierungen sollte das Gebäude am besten als Einheit betrachtet. Wer sein Haus umfassend saniert, spart deutlich mehr Energie und kann damit von mehr Fördergeldern profitieren.
Steuerbefreiungen
Die Mehrwertsteuer für Photovoltaikanlagen liegt seit 2023 bei null Prozent. Solaranlagen und Batteriespeicher kaufen Sie somit steuerfrei. Der deutsche Staat möchte dadurch die Investition in Photovoltaik lohnender machen. Auch für Betriebe sind Solaranlagen meist von der Steuer befreit.
Ähnliches gilt bei der Einkommenssteuer. Hier muss jedoch beachtet werden, dass nicht alle Anlagen davon profitieren. Dabei kommt es auf das Installationsjahr der Photovoltaikanlage an und auch, welche Leistung dahintersteckt. Sollte die Anlage vor 2023 installiert worden sein, gilt die Steuerbefreiung nämlich nicht.
Einspeisevergütung für Solaranlagen
Auch die bundesweite Einspeisevergütung ist eine staatliche Förderung für PV-Anlagen. Wer Solarstrom ins öffentliche Netz speist, bekommt dafür Geld. Sie erhalten also Geld vom Netzbetreiber, wenn Sie überschüssigen Strom ins Netz geben, den Sie selbst nicht nutzen. Diese Einspeisevergütung wird für 20 Jahre zugesichert. Damit können Sie mit sicheren Einnahmen bei Ihrem überschüssigen Solarstrom rechnen. Dazu muss Ihre Anlage allerdings von einem Fachmann an das örtliche Stromnetz angebunden werden. Hier gilt: Dies darf nicht in Eigenarbeit gemacht werden, ansonsten darf die Anlage nicht in Betrieb genommen werden.
Zuschüsse für die Beratung
Nicht nur die Installation einer PV-Anlage ist aufwendig, sondern auch deren Planung. Bevor Sie sich eine PV-Anlage zulegen, gibt es nämlich einiges zu beachten.
- Kann Ihr Dach die Anlage beispielsweise tragen?
- Welche Winkel müssen Sie beachten?
- Welche Art Solaranlage lohnt sich für Sie?
- Sollte es eine Anlage mit Batteriespeicher sein?
- Wird das Haus rundum klimafreundlich saniert?
- Sollte bei der Installation ein Home Energy Management System bedacht werden?
Zwar gibt es im Internet bereits viele Ratgeber zu all diesen Themen. Hier kann man die Hilfe von Energieberatern in Anspruch nehmen. Auch diese Beratungen werden teilweise vom Bund gefördert. Bei der Beratung für eine PV-Anlage hilft beispielsweise die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Häufig sind für Sie die Beratungen dann kostenlos. Mit der Beratung können Sie auch herausfinden, welche Fördermöglichkeit für Ihre geplante Anlage am sinnvollsten ist und wovon Sie profitieren können.
Sie planen eine energieeffiziente Sanierung Ihres Hauses? Dann kann auch eine Vor-Ort-Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten sinnvoll sein. Dieser kann mit Ihnen einen Plan aufstellen, was und wie etwas durchgeführt werden sollte. Auch diese Beratung wird durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert.
Sie erhalten einen staatlichen Zuschuss von bis zu 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars. Bei Ein- oder Zweifamilienhäusern liegt der Höchstbetrag bei 650 Euro.
Fazit
Grundsätzlich werden PV-Anlagen in Deutschland gefördert. Es kommt jedoch stark darauf an, wo Sie wohnen und welche Größe Ihre Anlagen haben soll. Bei der Planung lohnt sich es sich daher, wenn Sie sich Hilfe holen.
Bereits in diesem Schritt können Sie von staatlicher Hilfe profitieren. So können Sie mit einem Energieexperten durchsprechen, ob und wie sich eine PV-Anlage für Sie lohnen könnten und welche Förderungen
Sie in Anspruch nehmen können. Denn gerade bei der Förderung gibt es viele Unterschiede je nach Gemeinde, Bundesland oder auf staatlicher Ebene.
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FAQs
Welche Zuschüsse für Photovoltaikanlagen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es Zuschüsse auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Dazu zählen direkte Fördermittel, zinsgünstige Kredite, Steuerbefreiungen (bspw. 0 Prozent Mehrwertsteuer) sowie die Einspeisevergütung. Welche Förderung Sie nutzen können, hängt von Ihrem Wohnort und der Anlagengröße ab.
Gibt es noch Förderungen für Batteriespeicher?
Viele Bundesländer haben ihre Speicherförderung mittlerweile eingestellt, da die Budgets ausgeschöpft sind. Allerdings gibt es weiterhin kommunale Programme und staatliche Vorteile, wie die Mehrwertsteuerbefreiung auf Batteriespeicher seit 2023.
Wie finde ich die passende PV-Förderung für mein Haus?
Am besten informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde, dem Bundesland und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zusätzlich können Energieberater helfen, die passenden Fördermittel zu beantragen. Oft wird sogar die Beratung selbst bezuschusst.