Wärmepumpen in einem Altbau nutzen
Inhaltsverzeichnis
Seit einigen Jahren steigen die Energiepreise in Deutschland. Mit den steigenden Preisen rückt auch die Wärmepumpe in den Fokus der öffentlichen Diskussionen, denn mit ihr lassen sich die Heizkosten stark reduzieren.
Während sie in einem Neubau leicht zu installieren ist, bleibt die frage, ob der Einbau auch in einem Altbau sinnvoll ist. In diesem Artikel erfahren Sie, warum sich eine Wärmepumpe auch in einem Altbau lohnen kann.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Die Wärmepumpe im Detail
Eine Wärmequellenanlage gewinnt Energie, in dem sie ihrer Umgebung genau diese entzieht. Sie gilt damit als umweltfreundliches Heizsystem. Wer seinen Altbau mit einer Wärmepumpe ausrüsten möchte, sollte auf bestimmte Punkte achten. Dazu gehören die Vorlauftemperatur und die Effizienz, aber auch die Förderung und die Kosten.
Diese Arten gibt es
Auch haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Man unterschiedet zwischen drei Arten von Wärmepumpen:
- Eine Grundwasser-Wärmepumpe, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt, holt Wärme aus dem Grundwasser.
- Die Erdwärmepumpe, Sole-Wärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Erde Wärme.
- Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Luft-Luft-Wärmepumpe - die keine Heizkörper braucht - nimmt Wärme aus der Luft. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe steigert damit massgeblich die Energieeffizienz Ihres Hauses.
Diese Systeme unterscheiden sich durch ihre Wärmequelle. Wärmepumpen, die Grundwasser nutzen, sind am effizientesten. Trotzdem kann man nicht jedes System überall einbauen, und auch die Installation ist unterschiedlich aufwendig.
Wärmepumpen im Altbau
Doch um es klar auszudrücken: Wärmepumpen lohnen sich auch in den allermeisten Altbauten. Voraussetzung dafür ist eine gute Wärmedämmung und die passenden Heizkörper. Erst so kann die Wärmepumpe das Haus effizient mit Wärme versorgen. Wie sehr sich der Einsatz dann lohnt, hängt allerdings auch vom einzelnen Gebäude ab.
Bei der Überlegung sollten Sie zudem die Vorlauftemperatur wichtig. Diese zeigt an, wie warm das Wasser ist, welches die Wärmepumpe in das Gebäude schickt. Heizungen wie Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen eignen sich gut, um niedrige Vorlauftemperaturen zu erreichen.
Dabei gilt: die Vorlauftemperatur sollte niedrig bleiben. Ist sie zu hoch, steigt auch der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle, beispielsweise der Außenluft und der Wärmesenke, also dem Heizkörper. Als Richtwert nimmt man hier häufig 50 Grad Celsius. Jedoch haben sich die heutigen Modelle weiterentwickelt. Moderne Anlagen schaffen auch 55 bis 60 Grad Celsius, ohne den Stromverbrauch direkt in die Höhe zu treiben.
Problematik bei Altbauten
Das Hauptproblem bei Altbauten: Sie haben meist kleinere Heizkörper in den Räumen verbaut. Das bedeutet, dass es eine höhere Vorlauftemperatur braucht, um die Räume wirklich heizen zu können. Häufig liegt diese dann zwischen 55 und 90 Grad Celsius. Damit steigen die Stromkosten und es mindert die Effizienz der Wärmepumpe.
Es gibt jedoch eine gute Nachricht: Häufig lassen sich die Heizkörper durch moderne Modelle austauschen. Bei einem Gebäude, das mehr als 150 Kilowattstunden Heizwärme pro Quadratmeter im Jahr verbraucht, wird jedoch geraten, keine Wärmepumpe einzusetzen. Den genauen Bedarf für Ihr Haus finden Sie meist auf der letzten Heizkostenabrechnung.
%20(1).png)
Die Vorteile einer Wärmepumpe
Es gibt viele Vorteile, um sich für eine Wärmepumpe zu entschieden. Das gilt auch für einen Altbau. Eine Wärmepumpe gilt beispielsweise als sehr effizient, vor allem wenn diese mit einer Solaranlage und Batteriespeicher ausgestattet ist. So können Sie beispielsweise Geld bei Ihren Betriebskosten senken. Hier einige weitere Vorteile:
- Sie ist wartungsarm, Routinearbeiten wie eine Kontrolle setzen Verbraucherschützer mit etwa 100 Euro an.
- Eine Wärmepumpe schont die Umwelt, besonders wenn sie Strom aus erneuerbaren Energien nutzt. Zudem werden Sie dadurch unabhängiger von fossilen Brennstoffen.
- Sie lässt sich vielseitig einsetzen, beispielsweise zusammen mit Photovoltaik.
- Profitieren Sie zudem von verschiedenen Fördermöglichkeiten, um die Anschaffungskosten zu minimieren.
- Je nach Modell können Sie mit der Wärmepumpe heizen und kühlen, wie bei einer Klimaanlage.
Wer schon eine Photovoltaik-Anlage hat, profitiert zudem doppelt: Die Photovoltaik-Anlage liefert Ihnen erneuerbare Sonnenenergie. Diese Energie nutzt die Wärmepumpe, was den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms steigert.
Auch Ihr Wasser können Sie mit Hilfe einer Solaranlage in Verbindung mit dem PowerGlow Smart Heizstab aufbereiten. So wird Ihr Haus nicht nur sehr energieeffizient, Sie werden dank den erneuerbaren Energien auch autark. Das funktioniert beispielsweise, indem Sie die Systeme über das HEMS, welches für Home Energy Management System steht, miteinander verbinden.
Der ideale Standort
Auch beim Altbau gilt: Eine Wärmepumpe sollte nah am Gebäude stehen, damit keine Wärme über lange Leitungen verloren geht. Wichtig ist auch, dass das Gebläse frei bläst. Es darf zum Beispiel nicht die eigene kühle Abluft wieder ansaugen, denn das würde die Leistung mindern.
Der Standort der Wärmepumpe beeinflusst auch den Geräuschpegel, obwohl aktuelle Modelle leiser sind. Eine Hecke oder eine Rasenfläche kann Ventilatorgeräusche dämpfen. Das ist besser, als wenn das Gerät zwischen Garagen- und Hauswänden steht, denn dort könnten sich die Geräusche verstärken.
Das sollten Sie beim Einbau einer Wärmepumpe beachten
Ein passendes Energiekonzept sorgt dafür, dass eine Wärmepumpe auch in alten, teilweise oder gar nicht sanierten Gebäuden gut funktioniert, sofern Haus und Grundstück die nötigen Voraussetzungen bieten.
Vor dem Einbau einer Wärmepumpe im Altbau sollten Sie diese Fragen mit einem Fachmann klären:
- Wie hoch würde bei Ihrem Haus die Vorlauftemperatur betragen?
- Wie gut ist die Dämmung Ihres Hauses?
- Wie viel Geld steht Ihnen für den Einbau zur Verfügung?
- Wie alt ist Ihre aktuelle Heizung?
- Welche Art(en) von Heizung(en) haben Sie?
- Ist genügend Platz für eine Wärmepumpe vorhanden?
- Geeignete Wärmepumpenmodelle für Altbauten
- Kosten und Fördermöglichkeiten für den Einbau einer Wärmepumpe im Altbau
- Wartung und Betrieb einer Wärmepumpe in einem Altbau
Eine individuelle Planung ist hierfür immer notwendig. Sie klärt auch, ob vor dem Einbau der Wärmepumpe Sanierungen oder andere Schritte nötig sind.
Fazit
Auch in einem Altbau kann sich der Einsatz einer Wärmepumpe lohnen. Dies hängt jedoch nicht nur von Ihrem Energieverbrauch ab, sondern auch von den Heizkörpern und der Isolation Ihres Hauses. Es lohnt sich daher, vor der Erwägung einmal mit einem Experten abzusprechen, was Sie bei Ihrem Haus beachten sollten.
%20(1).png)
FAQs
Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?
Ja, auch in Altbauten kann sich eine Wärmepumpe lohnen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Gebäude über eine gute Wärmedämmung und passende Heizkörper verfügt. Moderne Modelle erreichen sogar Vorlauftemperaturen bis 55 bis 60 °C und können daher auch in vielen Bestandsgebäuden effizient betrieben werden.
Welche Wärmepumpe eignet sich für einen Altbau?
Für Altbauten kommen vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, da sie vergleichsweise einfach zu installieren sind. Aber auch Solar-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind möglich, wenn Grundstück und Gegebenheiten passen. Welche Variante die richtige ist, hängt von Dämmung, Heizsystem und Platzverhältnissen ab.
Welche Voraussetzungen muss ein Altbau für eine Wärmepumpe erfüllen?
Ein Altbau sollte möglichst gut gedämmt sein und Heizsysteme mit niedriger Vorlauftemperatur besitzen, zum Beispiel eine Fußbodenheizung oder moderne Heizkörper. Zusätzlich ist ausreichend Platz für die Anlage wichtig. Bei unsanierten Gebäuden oder sehr hohem Heizwärmebedarf (über 150 kWh/m² pro Jahr) ist eine Wärmepumpe oft nicht wirtschaftlich.