Stromverbrauch von Klimaanlagen: Kosten und Einsparmöglichkeiten
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagenwissen zur Klimaanlage: Wie funktioniert sie und wie viel Strom verbraucht sie?
- Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Klimaanlage?
- Stromverbrauch einer Klimaanlage – auf diese Faktoren kommt es an
- So viel kostet der hohe Stromverbrauch von Klimageräten
- Auswirkungen des Stromverbrauchs von Klimaanlagen auf die Umwelt und die Stromkosten
- 9 Tipps, mit denen Sie den Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage senken können
- Alternativen zur Klimaanlage – wenn der Stromverbrauch zu hoch wird
- Fazit
- FAQ – Stromverbrauch von Klimaanlagen
Klimaanlagen sind nicht nur in den USA und in Asien populär – da es auch in Deutschland immer heißere Sommer gibt, steigt die Verbreitung auch hierzulande. Doch bezüglich des Stromverbrauchs von Klimaanlagen kommen viele Fragen auf: Wie viel Strom verbrauchen die Geräte tatsächlich? Und wie lassen sich die Kosten effektiv senken? Dieser Artikel hat die Antworten.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Grundlagenwissen zur Klimaanlage: Wie funktioniert sie und wie viel Strom verbraucht sie?
Juli 2023 war der heißeste, der jemals gemessen wurde. Es ist also nicht verwunderlich, dass weltweit die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch es muss Verbrauchern klar sein, dass dadurch auch die Stromrechnung nach oben geht.
Um den Stromverbrauch einer Klimaanlage zu ermitteln, muss zunächst klar sein, wie sie funktioniert. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Klimaanlage um ein elektrisches Gerät – Strom ist also unerlässlich für ihre Funktion. Viele sehen Klimaanlagen sogar als regelrechte Stromfresser. Doch wie kommt der hohe Stromverbrauch eigentlich zustande?
Man kann Klimaanlagen als eine Art umgedrehten Kühlschrank betrachten. Wer sich schon einmal mit dem Stromverbrauch eines Kühlschranks befasst hat, weiß, dass dieser nicht ohne ist. Die Klimaanlage entzieht der Umgebung warme Raumluft, kühlt sie und gibt sie wieder ab. Dadurch wird der Raum gekühlt.
Der grundlegende Unterschied zwischen Kühlschrank und Klimaanlage besteht darin, dass sie einen viel größeren Bereich kühlen muss. Dieser befindet sich anders als beim Kühlschrank nicht im Inneren des Geräts, wodurch der Stromverbrauch erheblich größer ist.
Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?
Man unterscheidet bei Klimaanlagen zwei Arten von Geräten:
- Split-Geräte
- Monoblock-Anlagen
Split-Geräte gelten als die effizientere Variante, kosten jedoch wesentlich mehr als Monoblock-Klimaanlagen. Zudem müssen Split-Anlagen immer von einem Fachbetrieb installiert werden, während Monoblock-Klimaanlagen nicht fest montiert sind und daher flexibel in verschiedenen Räumen genutzt werden können.
Wenn es Ihnen um den Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage geht, ist es allerdings das Split-Gerät, das hier überzeugt.
Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Klimaanlage?
Der Stromverbrauch einer Klimaanlage lässt sich nicht pauschal beurteilen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Größe oder das Alter. Wie auch bei allen anderen Geräten im Haushalt werden neue, moderne Geräte immer energieeffizienter.
Ein neues, energieeffizientes Gerät mit einer Kühlleistung von verbraucht stündlich etwa 0,5–0,8 kWh. Bei 8 Stunden täglicher Nutzung im Sommer wären das ca. 120–190 kWh pro Monat. Nimmt man den aktuellen Strompreis von 39 Cent pro kWh, macht das ca. 50,- Euro pro Monat.
Ältere Modelle können gut und gerne 1,0–1,2 kWh pro Stunde verbrauchen. Bei der gleichen Laufzeit macht das zwischen 240 und 280 kWh im Monat. Verwendet man wieder den Strompreis von 39 Cent pro kWh, liegen die monatlichen Gesamtkosten schon bei 90,- Euro oder mehr.
Das ist kein kleiner Betrag, der wahrscheinlich einen großen Unterschied auf der Stromrechnung machen wird. Selbst andere als Stromfresser verschriene Geräte wie der Kühlschrank verbrauchen mit 200 kWh dieselbe Menge Strom im Monat. Wobei Klimaanlagen allerdings nur wenige Wochen pro Jahr benutzt werden.

Stromverbrauch einer Klimaanlage – auf diese Faktoren kommt es an
Nicht nur die Angaben auf dem Produktdatenblatt spielen bei der Ermittlung des Stromverbrauchs einer Klimaanlage eine Rolle. Es gibt verschiedene andere Faktoren, die sich darauf auswirken:
- Art der Klimaanlage: Während Split-Anlagen zwischen 135 und 293 kWh verbrauchen, sind Monoblock-Modelle mit 210 bis 700 kWh deutliche Spitzenreiter.
- Betriebsstunden: Es ist selbstverständlich – je länger Ihre Klimaanlage läuft, desto höher ist der Stromverbrauch.
- Temperaturunterschied: Wenn Sie einen Raum bei sehr hohen Temperaturen sehr weit herunterkühlen möchten, verbraucht das mehr Strom, als wenn der Sprung nicht so groß ist.
- Größe und Art der zu kühlenden Räume: Beim Herunterkühlen einer großen Lagerhalle, in der vielleicht noch Maschinen arbeiten und Wärme erzeugen, wird mehr Strom verbraucht als in einem kleinen Wohnraum.
So viel kostet der hohe Stromverbrauch von Klimageräten
Die Angabe von Kilowattstunden mag für einen Profi ausreichen. Viele wollen es jedoch Schwarz auf Weiß und in Euro sehen – wie viel kostet Sie der hohe Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage?
So, wie sich der Stromverbrauch selbst nicht pauschal angeben lässt, kann man auch bei den Betriebskosten der Anlage nur allgemeine Informationen liefern. Grundsätzlich gilt: Je länger das Gerät läuft und je mehr es leisten muss, desto teurer wird es.
Es ist sinnvoll, die Stromkosten einfach selbst zu berechnen. Die Formel dazu ist recht simpel – so kann jeder ermitteln, ob sich der Betrieb der Klimaanlage finanziell lohnt oder nicht. Für die Berechnung benötigen Sie den Stromverbrauch in Kilowattstunden sowie den Preis einer Kilowattstunde.
In unserem Beispiel liegt der Stromverbrauch der Klimaanlage bei 150 kWh im Jahr, wobei der Preis 30 Cent pro kWh beträgt:
- 150 kWh x 30 Cent = 4.500 Cent
Somit liegen die Stromkosten in unserem Beispiel bei 4.500 Cent bzw. 45 Euro pro Jahr.
Auswirkungen des Stromverbrauchs von Klimaanlagen auf die Umwelt und die Stromkosten
Um den steigenden Temperaturen zu begegnen und Büro- oder Privaträume zu kühlen, greifen viele Menschen zu Klimaanlagen. Das mag helfen, was dabei aber oft übersehen wird: Diese heizen das Klima weiter auf. Denn der Strom für Klimaanlagen kommt (weltweit) immer noch zu einem Großteil aus fossilen Rohstoffen wie Öl oder Gas. Bei deren Verbrennung entstehen Treibhausgase, die wiederum die Atmosphäre erhitzen. Ein Teufelskreis.
Gerade vor dem Hintergrund des immensen Strombedarfs stellt sich mancher die Frage, ob eine Investition in eine Klimaanlage noch vertretbar ist. Allerdings macht – zumindest in Deutschland – die aktuell auf Hochtouren laufende Energiewende Hoffnung. Immer mehr Strom stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser lässt sich nahezu CO₂-neutral produzieren – und zwar auch eigenständig.
PV-Anlagen werden auch auf eigenen Dächern immer beliebter. Und für alle, die kein eigenes Dach haben, stellen Balkonkraftwerke eine spannende Möglichkeit zum Stromsparen dar. Bis zu 20 % des Grundbedarfs kann ein solches Balkonkraftwerk decken, bei einer PV-Anlage sind es sogar über 50 %. Bedenkt man die attraktiven Förderungen, mit denen sich der Anschaffungspreis schnell relativiert, sind diese Anlagen ein lohnendes Investment.
9 Tipps, mit denen Sie den Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage senken können
Möchten Sie eine Klimaanlage betreiben, aber Ihre Stromrechnung so gut es geht schonen? Wir haben ein paar clevere Tipps für Sie, mit denen Sie den Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage senken können:
- Die richtige Größe: Viele Verbraucher entscheiden sich für eine zu große oder zu kleine Klimaanlage. Machen Sie sich vor dem Kauf gründlich Gedanken und entscheiden Sie sich für ein Modell, das wirklich passt. So erreichen Sie die gewünschte Temperatur und treiben den Stromverbrauch nicht unnötig in die Höhe.
- Gezieltes Kühlen: Eine Klimaanlage im Dauerbetrieb verbraucht mehr Strom als eine Anlage, die nur punktuell und ganz gezielt eingesetzt wird. Lassen Sie Ihre Klimaanlage am besten nur dann laufen, wenn wirklich Bedarf besteht. Smarte Geräte sind hier besonders gefragt: Sie erkennen dank praktischer Sensoren automatisch, wann der Raum kühl genug ist, sodass sie sich von selbst ausschalten.
- Hochwertige Produkte: Wer billig kauft, kauft teurer – oder gibt über die Nutzungsdauer hinweg wegen des immens hohen Stromverbrauchs mehr Geld aus. Hochwertige Produkte weisen in aller Regel eine höhere Energieeffizienzklasse auf. Sehr günstige, minderwertige Anlagen sind daher nur auf den ersten Blick ein Schnäppchen: Sie brauchen wesentlich mehr Strom, um die gleiche Raumfläche zu kühlen.
- Lüften: Auch im Sommer muss man lüften – nur eben richtig. Ein falsches Lüftverhalten kann dazu führen, dass der Stromverbrauch der Klimaanlage unnötigerweise steigt. Gekippte Fenster und Balkontüren sind dabei besonders fatal – hier benötigen die Geräte viel mehr Energie als in geschlossenen Räumen.
- Kein Stand-by: Der Stand-by-Modus wirkt sich bei Klimaanlagen ganz erheblich auf den Stromverbrauch aus. Wer die Anlage nicht nutzt, sollte sie direkt vom Stromnetz trennen. So lässt sich Strom sparen!
- Moderne Klimaanlagen: Sie setzen zunehmend auf innovative Technologien, um den Stromverbrauch zu senken. Dazu zählt zum Beispiel die Inverter-Technologie. Ein Inverter-Klimagerät, oder kurz ein Inverter, ist eine spezielle Art Klimaanlage (Split-Klimaanlage), die smart arbeitet, indem sie die ausgegebene Leistung dem benötigten Bedarf anpasst. Die Höchstleistung wird daher nicht dauerhaft ausgegeben, sondern nur solange es nötig ist.
- Intelligente Steuerungen: Smarte Thermostate oder Sensoren können den Betrieb effizienter gestalten. Damit läuft die Klimaanlage beispielsweise nur bei bestimmten Temperaturen, zwischen bestimmten Uhrzeiten oder Sonneneinstrahlung.
- Richtige Temperatureinstellung: Aber auch bei älteren Geräten lässt sich der Stromverbrauch reduzieren – etwa indem man die Temperatur anders einstellt. Schließlich erhöht jedes Grad weniger den Klimaanlagen-Verbrauch um etwa 6 %. So kann ein Unterschied von 4 Grad im Raum einen um 24 % höheren Stromverbrauch bedeuten. Überlegen Sie sich, wie kalt der Raum wirklich sein muss. Meist werden schon 24 Grad als angenehm empfunden.
- Regelmäßige Wartung: Auch die regelmäßige Wartung der Klimaanlage kann einen Unterschied auf der Stromrechnung machen. Saubere Filter und ein gut gewartetes System gewährleisten, dass die Klimaanlage effizient arbeitet. Verstopfte Filter auf der anderen Seite erhöhen den Verbrauch und verkürzen die Lebensdauer. Abgesehen davon sorgen sie für zu viel Staub in der Luft, was schädlich für die Gesundheit sein kann.

Alternativen zur Klimaanlage – wenn der Stromverbrauch zu hoch wird
Klimaanlagen kühlen das eigene Zuhause. Das ist angenehm, kostet aber auch Geld. Und vor allem, wenn die Stromkosten kontinuierlich steigen, stellt sich die Frage, ob die Kosten mit dem Nutzen in Einklang stehen. Sicher, niemand schläft gerne im Sommer in einem aufgeheizten Schlafzimmer, aber es gibt andere Möglichkeiten, das eigene Zuhause im Sommer zu kühlen. Wem der Stromverbrauch einer Klimaanlage zu hoch ist, profitiert von folgenden Alternativen:
- Bis zu gewissen Temperaturen kann das Öffnen von Fenstern in der Nacht kühle Luft hereinlassen und so helfen, den Raum zu kühlen. Und tagsüber können Fensterläden, Jalousien und Markisen das Eindringen der heißen Sonnenstrahlen in die Räume wirksam verhindern.
- Hängen Sie feuchte Tücher – vorher in kaltes Wasser tauchen – im Raum auf, zum Beispiel ausgebreitet auf einem Wäscheständer oder über Stuhllehnen. Diese entziehen dem Raum die Wärme und senken die Temperatur.
- Sie können auch Pflanzen zum Kühlen eines Raumes nutzen. Pflanzen kühlen, indem sie durch Verdunstung Feuchtigkeit an die Luft abgeben und so die Zimmertemperatur reduzieren.
- Ventilatoren: Zusätzlich zum Lüften können Ventilatoren das Raumklima positiv beeinflussen. Sie sorgen für Luftströme, die die hohen Temperaturen gar nicht mehr so hoch erscheinen lassen. Zudem sind Ventilatoren recht günstig.
Neben diesen „Passive Kühlungstechniken“ gibt es noch weitere Möglichkeiten. Dazu zählen zum Beispiel Wärmepumpen mit Kühlfunktion. Obwohl es seltsam klingen mag, kann eine Wärmepumpe auch kühlen und dadurch die Raumtemperatur senken. Sie transportiert Wärme aus dem Innenraum nach außen – und das Ganze äußerst energieeffizient. Zwar hat auch eine Wärmepumpe einen Stromverbrauch, doch dieser ist nicht mit der Menge an Energie zu vergleichen, die für den Betrieb einer Klimaanlage benötigt wird.
Auch ein Verdunstungskühler kann eine Option sein. Dieser ist mobil, kann überall aufgestellt werden, bringt Wasser zum Verdunsten und gibt gekühlte Luft in den Raum ab. Im Vergleich zu „echten“ Klimaanlagen zeichnen sich diese Geräte durch einen wesentlich geringeren Stromverbrauch und zumeist auch einen deutlich geringeren Kaufpreis aus.
Klimaanlagen mögen in Zeiten, in denen jedes Jahr neue Temperaturrekorde aufgestellt werden, alternativlos erscheinen. Aber auch, wenn sie über die Jahre immer effizienter und sparsamer geworden ist, ist der Stromverbrauch einer Klimaanlage nicht zu unterschätzen. Dabei gibt es längst andere Möglichkeiten, Privat- oder Geschäftsräume zu kühlen – etwa passive Kühltechniken, Wärmepumpen oder Verdunstungskühler.
Wer dennoch nicht auf eine Klimaanlage verzichten will, kann mit einer PV-Anlage oder einem Balkonkraftwerk Stromkosten sparen. Für diese Anlagen gibt es aktuell auch staatliche Subventionen, welche die Anschaffung attraktiv machen.
Fazit
Auch in Deutschland nutzen immer mehr Menschen eine Klimaanlage an heißen Sommertagen. Allerdings ist der Stromverbrauch dieser Geräte nicht zu verachten. Es gibt einige Tricks, mit denen sich der Stromverbrauch einer Klimaanlage senken lässt. Wem die Kosten immer noch zu hoch sind, kann auf eine Alternative umsteigen – so können Sie Strom sparen und dennoch in einem kühlen Raum sitzen!
FAQ – Stromverbrauch von Klimaanlagen
Was kostet eine Stunde Klimaanlage?
Monatlich liegen die Kosten für den Betrieb einer Klimaanlage bei rund 90 Euro. Auf die Stunde heruntergebrochen sind es 50 Cent bis 2 Euro, wobei das je nach Anlage variiert.
Ist die Klimaanlage ein Stromfresser?
Ja, die Klimaanlage gilt durchaus als Stromfresser. Umso mehr lohnt es sich da, auf Solarenergie zu setzen, um die Stromkosten trotz Klimaanlage gering zu halten.
Wie viel kW für eine Klimaanlage?
Stündlich verbraucht eine Klimaanlage rund 0,5–0,8 kWh. Sinnvoll ist, hierfür einen Blick auf das Produktdatenblatt des Herstellers zu werfen.