Stromspeicher für zuhause: Kosten, Nutzen und Tipps zur Auswahl
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Die Nachfrage nach Stromspeichern wächst rasant: Zum 17 . Dezember 2024 lag die Anzahl aller registrierten Batteriespeicher in Deutschland bei rund 1,66 Millionen. Mit einer durchschnittlichen Kapazität von 8,6 Kilowattstunden (kWh) können diese Speicher genug Energie aufnehmen, um den Strombedarf eines Haushalts für einen Tag zu decken – mindestens. Besitzer können günstigen Strom direkt nutzen und müssen weniger Strom aus dem Netz zukaufen. Das macht unabhängig und schont den Geldbeutel. Um das Maximum aus einem Stromspeicher für zuhause herauszuholen, sind vor allem Größe und Speichertechnik entscheidend. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn auch Sie sich einen solchen Speicher zulegen wollen.
Was ist ein Stromspeicher und wie funktioniert er?
In Spitzenzeiten, also bei maximaler Sonneneinstrahlung, produziert eine PV-Anlage einen Überschuss an Strom. Dieser wird entweder ins Netz eingespeist und sie erhalten eine sogenannte Einspeisevergütung. Da der Betrag, den Sie erhalten, jährlich sinkt – 2025 liegt der Wert gerade einmal bei 8 Cent/kWh – ist es sinnvoller, den Strom zu speichern. Wenn die Solaranlage dann keinen Strom produziert, nachts oder bei schlechtem Wetter, können Sie den Strom abrufen, wenn Sie einen Stromspeicher haben.
Der überschüssige Strom wird nicht ins Netz geleitet, sondern an den Speicher. Ein solcher Stromspeicher besteht aus einem Akku, einem Batteriemanagementsystem sowie einer Speicherregelung. Beim Aufladen wandeln die Akkumulatoren des Stromspeichers die aus der Sonnenenergie gewonnene elektrische Energie in chemische Energie um. Wird nun Strom benötigt, verwandeln die Akkus die chemische Energie im Speicher zurück in elektrische Energie.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Welche Arten von Stromspeichern gibt es?
Bei Stromspeichern fürs Eigenheim dominieren zwei Technologien: Lithium- und Blei-Akkus.
Lithium-Ionen- vs. Blei-Säure-Speicher
Die gängigsten Speicher sind entweder Lithium-Ionen- oder Blei-Säure-Speicher. Blei-Säure-Speicher sind günstiger. Aber abgesehen vom Kostenvorteil, überwiegen bei Blei-Batterien eher die Nachteile. Sie speichern weniger Energie, halten kürzer und erfordern regelmäßige Wartung. Zudem sind sie mit etwa 30 Kilogramm pro Kilowattstunde deutlich schwerer als Lithium-Ionen-Batterien, die lediglich sechs Kilogramm pro kWh wiegen.
Lithium-Ionen-Speicher bieten eine höhere Energiedichte und sind langlebiger. Dazu kommt eine bessere Ladeeffizienz (in der Praxis über 90 %). Dadurch amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer.
Salzwasser- und Redox-Flow-Speicher
Neben Lithium-Ionen- und Blei-Säure-Batterien gibt es alternative Speichertechnologien wie Salzwasser- und Redox-Flow-Speicher. Die Technologie verspricht eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Sie verwendet ausschließlich nicht brennbare und ungiftige Komponenten, was das Risiko von Bränden oder thermischem Durchgehen erheblich reduziert.
Durch den Verzicht auf seltene oder teure Materialien bleiben die Produktionskosten niedrig. Diese Einsparungen machen die Batterie zu einer finanziell attraktiven Lösung für großflächige Energiespeicherung. Allerdings sind diese Speicher aktuell noch teuer und benötigen viel Platz.
Kosten und Wirtschaftlichkeit eines Stromspeichers für zuhause
Durch die steigende Nachfrage gibt es auch immer mehr Anbieter auf dem Markt. Zudem gibt es immer mehr Entwicklungen und Verbesserungen in diesem Bereich. Das Resultat: Die Kosten für Stromspeicher sind in den letzten Jahren gesunken, während die Speichertechnik von Energiespeichern sich verbessert. Aktuell liegen die Preise zwischen 600,- Euro und 1.000,- Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität.
Dazu kommen Installationskosten, die je nach Speichertyp und Aufwand zwischen 1.000,- und 3.000,- Euro liegen. Wichtig ist, dass der Stromspeicher richtig dimensioniert und regelmäßig genutzt wird.
Die richtige Größe wählen
Neben der Technologie spielt auch der Einsatzzweck eine Rolle: Wer mit einem Stromspeicher für zuhause eine bestehende Solaranlage erweitern möchte, greift meist zu einem integrierten Speicher – also einem, der fest verbaut ist. Ein solcher Speicher kann problemlos nachgerüstet werden, allerdings ist dafür ein Fachmann notwendig.
Für kleine Solaranlagen wie Balkonkraftwerke lohnt sich hingegen oft ein mobiler Speicher. Der ist dann direkt mit dem Solarmodul verbunden und funktioniert wie eine große Powerbank, ein Prinzip, das Sie vom eigenen Smartphone kennen.
Welche Größe ist also die richtige? Pro installiertem Kilowatt-Peak (kWp), der maximalen Leistung einer Anlage, sollte der Speicher eine Kapazität von 1 bis 1,5 Kilowattstunden vorhalten. Ein typisches Einfamilienhaus hat in der Regel eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 bis 7 kWp, was einer Speicherkapazität von 5 bis 10 kWh entspricht. Ein größerer Speicher (>10 kWh) kann sinnvoll sein, wenn tagsüber viel Solarstrom produziert wird, der abends oder nachts genutzt werden soll. Also zum Beispiel, wenn ein E-Auto über eine Wallbox geladen werden soll. Ansonsten eignen sich Speicher dieser Größe nur für gewerbliche oder industrielle Anwendungen.
Vor- und Nachteile eines Stromspeichers für Eigenheime
Mit dem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch enorm erhöht werden. Das ist ein Vorteil, der durch einen Stromspeicher und daraus folgende Eigenverbrauch-Erhöhung entsteht.
Weitere Vorteile sind:
- eine Kostenreduzierung bei der Stromrechnung
- man wird vom Strommarkt unabhängiger
- der Stromspeicher bietet Sicherheit bei einer Energiekrise
- die Umwelt wird geschont
Ein Nachteil besteht aus den – zumindest aktuell noch – hohen Investitionskosten. Weitere Nachteile sind:
- Platzbedarf
- Begrenzte Lebensdauer
- Umweltbelastung bei der Produktion
- Geringer Nutzen ohne hohe Eigenstromproduktion
Wer eine eigene PV-Anlage betreibt, ist mit einem Stromspeicher für zuhause gut beraten. Denn dieser hilft dabei, die eigene Unabhängigkeit zu erhöhen und die Stromkosten zu senken. Wichtig ist aber, den eigenen Bedarf zu kennen und die richtige Größe zu wählen. Denn gerade ein zu großer Stromspeicher rechnet sich nicht und kostet mehr Geld, als er einspart. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ist eine Kapazität von 5 bis 7 kWh ausreichend.
Was die Technologie angeht, sind Lithium-Speicher für die meisten die beste Wahl. Sie zeichnen sich durch eine hohe Effizienz, eine lange Lebensdauer und eine hohe Energiedichte aus, was sie besonders leistungsfähig macht. Langfristig könnten aber neue, günstigere Technologien wie Salzwasser- und Redox-Flow-Speicher zum Standard werden.