Dank Smart Meter für Photovoltaik mehr Kontrolle über den eigenen Solarstrom
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Ob freiwillig oder unfreiwillig, Smart Meter finden sich in immer mehr Haushalten. Die flächendeckende Einführung dieser intelligenten Messsysteme ist notwendig, um die Erzeugung und den Verbrauch von Strom effizient und sicher aufeinander abzustimmen. Denn in Zeiten, in denen mehr und mehr Energie aus wechselhafter Sonnen- und Windkraft stammt, wird es immer komplizierter Stromangebot und -nachfrage dauerhaft in Einklang zu bringen. Aber wie genau kann ein Smart Meter für die PV-Anlage da helfen und für wen greift die Smart-Meter-Photovoltaik-Pflicht? Das erfahren Sie hier.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Was ist ein Smart Meter?
Ein Smart Meter, auch bekannt als intelligenter Stromzähler oder intelligentes Messsystem (iMSys), ist ein digitaler Stromzähler. Dabei handelt es sich um einen intelligenten Stromzähler, der Daten (etwa den gemessenen Stromverbrauch) digital versenden und empfangen kann. Netzbetreiber und Stromversorger können den Smart Meter auslesen und analysieren, um Verbrauchsmuster zu erkennen und mehr Planungsmöglichkeiten zu haben.
Anders als bei klassischen Zählern müssen Sie also keine Zählerstände mehr selbst ablesen und melden. Die Daten vom Smart Meter werden über das Mobilfunknetz versendet. Wie ein Handy hat auch der Smart Meter dafür eine SIM-Karte, die aber fest eingebaut und nicht austauschbar ist. Ein Internetanschluss ist für den Zähler nicht nötig.
Wie funktioniert ein Smart Meter mit Photovoltaikanlage?
Für eine stabile Steuerung des Energienetzes brauchen deren Betreiber möglichst aktuelle Daten. Diese erhält er über den Smart Meter bzw. dessen integriertes Gateway. Dieses sendet im Abstand von 15 Minuten den Verbrauch des Haushalts an Ihren Netzbetreiber. Dadurch entsteht ein umfassendes Bild über die Verfügbarkeit von Strom und den Strombedarf aller Nutzer und auf dieser Basis wird der aktuelle Strompreis berechnet. Ist die Produktion zum Beispiel gerade sehr hoch (im Hochsommer) oder der Verbrauch besonders niedrig, sinkt der Preis.
Gleichzeitig erhält auch das Home Energy Management System (HEMS) über den Smart Meter Informationen zu aktuellen Strompreisen. Ist der Strom günstig zu haben, wird es aus dem Netz bezogen, ansonsten aus dem Speicher – was vom Batteriemanagementsystem überwacht wird. Und basierend darauf können Sie mit Ihrer Solaranlage an der Direktvermarktung teilnehmen und ihren überschüssigen Strom an der Börse verkaufen, wenn der Preis hoch ist.

Seit 2025 verpflichtend vorgeschrieben
Seit 2025 greift in Deutschland die Smart-Meter-Pflicht – zumindest für manche Anlagen. Das Ziel ist es, bis 2032 unter anderem alle Haushalte mit einem Smart Meter auszustatten.
Der Grund dafür ist, dass man seitens des Bundes die Energiewende vorantreiben und die Energieinfrastruktur modernisieren will (Messstellenbetriebsgesetz). Denn moderne und intelligente Messsysteme (Smart Meter) ermöglichen nicht nur eine transparente und effiziente Erfassung des Stromverbrauchs. Sie fördern die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz und tragen zur Netzstabilität bei.
Verpflichtend ein Smart Meter bekommen aktuell Haushalte eingebaut, auf die mindestens einer der folgenden Fälle zutrifft:
- hoher Stromverbrauch von über 6 000 kWh pro Jahr
- Photovoltaikanlage mit über 7 kWp Solarleistung
- steuerbare Wärmepumpe oder steuerbare Wallbox zum Laden eines E-Autos
- steuerbare Nachtspeicherheizung
Allerdings kann sich jeder ein Smart Meter freiwillig vorzeitig einbauen lassen. Die Kosten für den Einbau sind in diesem Fall aber selbst zu tragen – greift die Pflicht, übernimmt der Netzbetreiber die Kosten.
Smart Meter kosten Geld
Die Bundesnetzagentur hat Preisobergrenzen für den Pflichteinbau eines Smart Meter vorgegeben. Diese Obergrenzen richten sich nach dem jährlichen Stromverbrauch oder der Menge an Strom, die selbst erzeugt wird – beispielsweise über eine Photovoltaikanlage.
Während die alten Ferraris-Zähler nur 8 bis 17 Euro im Jahr kosteten, und der Preis für die neueren, digitalen Zähler auf 25 Euro pro Jahr gedeckelt ist, wird es bei Smart Metern für Photovoltaik deutlich teurer.
Solange Ihr Verbrauch unter 6 000 Kilowattstunden liegt, zahlen Sie maximal 30 Euro. Bei einer vierköpfigen Familie liegt der Verbrauch in der Regel bei 3 000 bis 5 000 kWh. Liegt Ihr Verbrauch zwischen 6 000 und 10 000 kWh, fällt eine jährliche Gebühr von 40 Euro an.

Vorteile von Smart Metern für PV-Anlagenbesitzer
Die Smart-Meter-Pflicht für Photovoltaikanlagen bringt einige Vorteile mit sich.
- Mehr Effizienz: Smart Meter helfen den Eigenverbrauch zu optimieren. Zum einen ermöglichen sie Daten in Echtzeit, zum anderen helfen sie Strom dann zu beziehen, wenn er günstig ist.
- Mehr Transparenz: Die intelligenten Messsysteme machen den eigenen Stromverbrauch transparent und leichter verständlich, weil er für bestimmte Zeiträume oder im Tagesverlauf nachvollzogen werden kann.
- Mehr Auswahlmöglichkeiten beim Stromtarif: Dynamische Stromtarife werden erst durch ein intelligentes Messsystem nutzbar.
Für eine stabile Steuerung des Energienetzes brauchen deren Betreiber möglichst aktuelle Daten. Hierfür sind Smart Meter die digitale Schnittstelle. Sie bilden auch die technische Voraussetzung, um die wachsende Zahl smarter Elektrogeräte sinnvoll zu steuern. Davon profitieren einerseits die Netzbetreiber und andererseits Sie als Privathaushalt. Denn Smart Meter können Daten sowohl senden als auch empfangen. Dadurch können Haushalte mit Solaranlagen auch an der Direktvermarktung teilnehmen und ihren überschüssigen Strom an der Börse verkaufen.
Seit 2025 gilt die Smart-Meter-Pflicht für Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch über 6 000 kWh pro Jahr, einer PV-Anlage mit mehr als 7 kWh Leistung oder steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Wallboxen.
FAQs
Muss ich einen Smart Meter installieren lassen, wenn ich eine Photovoltaikanlage habe?
Wenn Sie über eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 7 kWh oder mehr verfügen, greift bei Ihnen ab 2025 die Smart-Meter-Pflicht. Bis die Smart Meter an allen vorgesehenen Stellen eingebaut sind, werden einige Jahre vergehen. Ziel ist, dass bis zum Jahr 2032 nahezu jeder deutsche Haushalt mit einem Smart Meter ausgestattet wird.
Gibt es einen Unterschied zwischen einem digitalen Zähler und einem Smart Meter?
Digitale Stromzähler und Smart Meter sind nicht dasselbe. Während digitale Stromzähler die Werte lediglich elektronisch anzeigen, verfügen Smart Meter über eine Schnittstelle, mit der sie Verbrauchsdaten an den Messstellenbetreiber senden. Daten können ebenfalls empfangen werden.
Wer zahlt für den Einbau des Smart Meters?
Wenn Sie von der Smart-Meter-Pflicht betroffen sind, übernimmt der Netzbetreiber die Kosten für den Einbau. Sie zahlen lediglich eine jährliche Gebühr von maximal 20 Euro. Wenn Sie sich freiwillig einen Smart Meter einbauen lassen, liegen die Kosten höher.