Das sollten sie bei PV-Inselanlagen mit Speicher beachten
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Ein Solarsystem, das unabhängig vom öffentlichen Stromnetz läuft, wird als eine Inselanlage bezeichnet. Man nennt diese eigenständige Stromversorgung auch „Off-Grid“ Anlage. Solar-Inselanlagen eignen sich für viele Orte, zum Beispiel für Camper oder große Dächer.
Sie funktionieren ohne Stromnetz oder nutzen es als Sicherung - das hängt von den Bedürfnissen und der Anlagengröße ab. Inselanlagen kommen meist mit einem Stromspeicher, um Sie auch bei schlechtem Wetter mit Strom versorgen zu können. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten einer Inselanlage mit Speicher auf.
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Die Arten von PV-Inselanlagen
Eine Photovoltaik-Inselanlage ist eine Solaranlage, die keinen Anschluss ans öffentliche Stromnetz hat. Sie nutzen den erzeugten Strom ausschließlich selbst.
Inselanlagen für Photovoltaik gewinnen an Bedeutung, weil sie unabhängige Energiequellen schaffen. Das bietet mehrere Vorteile. Bei dieser Solaranlage sorgt ein Off-Grid Wechselrichter mit Netzanschluss für eine stetige Stromversorgung - selbst ohne Batteriespeicher.
Eine Inselanlage wird daher oft beim Camping, auf Hausbooten oder in Gegenden, die schwer erreichbar sind, genutzt. Ein Beispiel dafür sind Berg- oder Almhütten. Eine solche Anlage sorgt für eine autarke Stromversorgung.
Der Unterschied der verschiedenen Solaranlagen
Der Hauptunterschied zu normalen PV-Anlagen ist, dass eine Inselanlage nicht mit dem Stromnetz verbunden ist. Wer sich für eine Solar-Insellösung entscheidet, ist allerdings vollständig von der Sonneneinstrahlung und der selbst erzeugten Solarenergie abhängig. Man kann auch keinen Strom verkaufen, den man zu viel produziert hat. Eine Inselanlage arbeitet selbstständig und benötigt daher auch eine Solarbatterielösung.
Balkonkraftwerke und Inselanlagen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Stromnutzung. Ein Balkonkraftwerk leitet überschüssigen Strom in das öffentliche Netz, wohingegen eine Inselanlage Strom speichert und nur selbst verbraucht. Ein Balkonkraftwerk baut man sehr kompakt, weshalb es weniger Leistung hat. Es überzeugt durch seine leichte Installation und die Möglichkeit, Strom einzuspeisen.
Vor- und Nachteile von netzgekoppelten und netzfernen Systemen
Während bei einer On-Grid Wechselanlage die Solaranlage eine direkte Verbindung an das öffentliche Stromnetz hat, ist dies bei einer Off-Grid Inselanlage nicht der Fall. Hier bleiben die beiden Netze immer voneinander getrennt. Beide Fälle haben jedoch Vor- und Nachteile.
Die On-Grid Anlage
Entscheiden Sie sich für eine Solaranlage, die an das öffentliche Netz angeschlossen ist tragen, Sie meist auch ein gewisses Risiko. Denn zu viel Strom mit einer falschen Frequenz schadet dem Stromnetz und seiner Stabilität. Darum muss ein geprüfter Fachmann die On-Grid Solaranlage an das Netz anschließen. Zudem müssen Sie diese Art Solaranlage beim Netzbetreiber anmelden. Dafür können Sie jedoch einige Förderungen bei der Installation oder Beratung durch den Bund in Anspruch nehmen.
Die Off-Grid Anlage
Eine PV-Inselanlage ist nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Eine sogenannte Rückkopplung ist daher ausgeschlossen, da ähnlich wie bei einem Rückschlagventil kein Strom in das öffentliche Netz zurückfließen kann. Sie bleiben daher autark.
Doch diese Anlagen werden nicht so stark gefördert, wie die On-Grid Anlagen. Zudem haben Sie das Problem, wenn die Sonne zu wenig Energie gibt, dass Ihnen allenfalls der Strom ausgehen kann. Zwar sind PV-Inselanlagen mit Speicher ausgestattet, doch auch hier kann irgendwann die Energie ausgehen. Eine PV-Inselanlage macht Sie zudem unabhängig von steigenden Strompreisen.
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Warum sich eine PV-Inselanlage mit Speicher lohnen kann
Vor ein paar Jahren lohnte sich eine Photovoltaik-Anlage vor allem, wenn sie Strom ins Netz einspeiste. Die Einspeisevergütung muss sich nicht immer lohnen. Zwar wird diese für 20 Jahre garantiert, dennoch lohnt sich die Einspeisung von überschüssigem Strom nicht immer. Zum Beispiel erhielten Anlagen unter 10 kWp im Juli 2022 nur 6,23 Cent pro Kilowattstunde. Wer Strom vom Netzanbieter kaufte, bezahlte dafür 36,19 Cent pro kWh.
Wenn man Anschaffungs- und Betriebskosten über 20 bis 30 Jahre zusammenrechnet, kostete die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom mit der eigenen PV-Anlage ungefähr 10 Cent. Der Verkauf von Strom bedeutete daher einen Verlust. Wer seinen Strom selbst verbrauchte, sparte ungefähr 20 Cent pro verbrauchter kWh, was dem Geldbeutel zugutekam.
Im Jahr 2025 sieht dies zwar bereits wieder etwas anders aus. Hier liegt die Einspeisevergütung für eine Anlage mit bis zu 10 kWp bei 12,61 Cent pro kWh bei Volleinspeisung und 7,95 Cent pro kWh bei Überschusseinspeisung. Damit erhält man für 10 bis 40 kWp jeweils 10,57 und 6,88 Cent pro kWh. Doch im August erfolgt die halbjährliche Degression. Daher gilt: Sollten Sie eine PV-Anlage mit Netzkopplung an das öffentliche Netz betreiben, sollten Sie diese möglichst früh in Betrieb nehmen.
Dennoch entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, möglichst viel ihres selbst erzeugten Stroms auch zu nutzen. Denn eine Inselanlagen erzeugt auch für Einfamilienhäuser Strom. So eine Photovoltaikanlage ohne Netzeinspeisung nutzt den erzeugten Strom komplett selbst. Die Anlage und ihr Speicher sind groß genug, um den Haushalt mit Strom zu versorgen. Wer eine Inselanlage besitzt, braucht den Netzbetreiber dann nicht mehr.
Batteriespeicher: Welche Typen gibt es und was sind die Unterschiede?
Für die PV-Inselanlage gibt es verschiedene Arten an Stromspeicher. Der Vorteil: Sie profitieren auch bei schlechtem Wetter von nachhaltigem Strom und können so vom unabhängig vom jeweiligen Netzbetreiber bleiben. Doch es gibt verschiedene Arten von Stromspeichern:
- Lithium-Ionen-Akkus: In Deutschland die beliebteste Wahl, wenn es um eine Inselanlage mit Speicher geht. Sie haben eine hohe Energiedichte, sind langlebig und haben einen geringen Wartungsaufwand.
- Blei-Gel-Akkus: Haben eine niedrigere Kapazität wie die Lithium-Ionen-Akkus und müssen meist auch bereits nach zehn Jahren ausgetauscht werden.
- Blei-Säure-Akkus: Sind häufig preiswert und bringen eine ausgereifte Technik mit sich, müssen jedoch schon nach fünf bis sieben Jahren ausgetauscht werden.
- Reddox-Flow-Batterien: Diese eignen sich hervorragend für große Photovoltaik-Anlagen, da sie eine große Menge speichern können. Sie kommen daher in Industrie und Gewerbe zum Einsatz.
- Wasserstoff als Speicher: Inselanlagen mit Wasserstoff als Speicher haben den Vorteil, dass Sie den überschüssigen Strom auch im Winter nutzen können, da diese Art Speicher zu mittel- und langfrstigen Speicherung von Strom dient. Bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und zurück verliert man allerdings Energie. Darum liegt der Wirkungsgrad bei ungefähr 40 Prozent. Es ist aufwendig und teuer, ein solches System in die Photovoltaikanlage einzubinden.
Bei der Auswahl einer Inselanlage mit Speicher sollten Sie sich sicher sein, was Sie mit Ihrer Anlage bewirken wollen. Dazu sollten Sie die Speicherkapazität, die Lebensdauer, Effizienz und auch en Installationsort in Ihre Überlegungen mit einbeziehen.
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Fazit
Inselanlagen mit Speicher werden in Deutschland immer beliebter. Da diese keinen Strom in das öffentliche Netz einspeisen, benötigen Sie hierfür keine spezielle Anmeldung wie für On-Grid Anlagen. Die Anlagen ermöglichen es Ihnen, Energiekosten zu sparen und unabhängig vom Netzanbieter zu bleiben.
Bei der Auswahl sollten Sie jedoch auf die Größe der Anlage und auch die Kapazität und Effizienz des Speichers mit in Betracht ziehen. So bleiben Sie auch bei schlechtem Wetter autark in der Energiegewinnung. Zudem sollten Sie in Betracht ziehen, ob Sie Ihre PV-Inselanlage mit Speicher auch an ein Home Energy Management System verbinden möchten. Dieses System ermöglicht Ihnen nicht nur die effizienteste Nutzung, Sie behalten Ihren Verbrauch auch immer im Blick.