Tipps für Ihre Flachdach-PV-Anlage
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Neben Windenergie ist die Photovoltaik-Anlage in Deutschland zu einer der wichtigsten Lieferanten von erneuerbarer Energie geworden. Denkt man an eine Solaranlage auf dem Dach wird häufig an die Gewinnung von Strom gedacht. Doch kann eine solche Anlage auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden.
Es gibt allerdings noch weitere Unterschiede: So kann man eine PV-Anlage nicht nur auf dem Schräg- sondern auch auf dem Flachdach positionieren. Daher können sich auch kleinere Flächen wie Garagen für die Stromgewinnung eignen. In diesem Artikel erfahren Sie, was das Besondere an einer Flachdach-PV-Anlage ist und was Sie beachten sollten.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Flachdach-PV-Anlagen vs. Schrägdach
Solarmodule für Dächer sind sehr wirksam und widerstandsfähig. Sie sind bruchsicher und robust gegenüber den deutschen Wetterverhältnissen. Häufig heißt es, dass Dächer mit einem 30-Grad-Winkel zur Sonne die besten Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage bieten. Daher wird häufig an ein Schrägdach gedacht, wenn es um die Produktion von Sonnenergie geht.
Hausbesitzer mit Flachdach könnten deshalb denken, dass ihr Haus nicht für Solarmodule geeignet ist. Das stimmt allerdings so nicht ganz. Eine Photovoltaikanlage eignet sich für Schrägdächer und für Flachdächer. Die Module werden nur einfach ein wenig anders ausgerichtet.
Ähnlich verhält es sich bei Kontrollgängen, Wartungsarbeiten und der Reinigung der Solaranlage. Sie brauchen vorher kein Baugerüst zu organisieren, weil das Flachdach meist mit einer Leiter erreichbar ist.
Die Vorteile des Flachdachs
Das Positive: Auf einem Flachdach lassen sich Solarmodule flexibler anbringen und leichter montieren als auf einem Schrägdach. Das liegt vor allem daran, dass für die Montage keine Dachpfannen entfernt werden müssen. Auch kann meist auf ein Gerüst verzichtet werden. Damit ist auch die Wartung einfacher.
PV-Anlagen auf Flachdächern haben meist einen kleinen Neigungswinkel und werden gerne nach Osten oder Westen ausgerichtet. So können sie mehr Sonnenstunden nutzen, um Energie zu erzeugen. Das wirkt sich auch im Winter gut auf den Stromertrag aus. Und auch an eine Flachdach Solaranlage können Sie mit einem Speicher ausstatten.
Damit ist Ihr Flachdach für eine PV-Anlage geeignet
Allerdings gibt es vor der Installation einer Flachdach PV-Anlage einiges zu beachten. Lassen Sie Ihre Dachkonstruktion von einem Statiker oder Architekten prüfen, bevor Sie eine Photovoltaik-Anlage installieren. Er beurteilt, ob Ihr Dach das Gewicht der Anlage wirklich tragen kann.
Vor allem ältere Dächer vertragen dieses Gewicht beispielsweise nicht. Die Anlage bietet außerdem Wind und Stürmen eine Angriffsfläche. Diese Aspekte sollten Sie bereits bei der Planung der Anlage bedenken. Eine weitere Voraussetzung: Auf dem Dach sollte genügend Platz vorhanden sein.
Zwar eignen sich auch kleinere Dächer wie das einer Garage für eine Photovoltaik-Anlage, sollten Sie damit allerdings ein Einfamilienhaus versorgen wollen, sieht dies etwas anders aus. Bei einem Einfamilienhaus geht man von einer Leistung von etwa 10 kWp aus. Um das erreichen zu können, braucht die Anlage etwa 80 bis 140 Quadratmeter. Häufig ist daher dreimal so viel Fläche erforderlich, wie bei einem Schrägdach.
Die Neigung des Flachdachs
Um auch bei einem Flachdach von möglichst vielen Sonnenstrahlen profitieren zu können, sollte Ihr Haus über eine Ost- oder West-Ausrichtung möglich machen. Denn auch bei einem Flachdach ist für einen hohen Stromertrag die Ausrichtung der Module und der Winkel entscheidend.
Bei einer Ausrichtung nach Süden beträgt der Winkel rund 35 Grad. Das hat den Vorteil, dass vor allem um die Mittagszeit viel Sonne durch die Anlage in Strom umgewandelt wird. Daher werden Schrägdach PV-Anlagen häufig in diesem Winkel angebracht und nach Süden ausgerichtet.
Ein Schrägdach wird häufig in einem anderen Winkel ausgerichtet. Bei der Ost-West-Ausrichtung der Solaranlage entsteht meist ein Zickzackmuster. Diese haben eine Neigung von elf bis 15 Grad, womit vor allem die Sonnenstrahlen der Morgen- als auch der Abendsonne eingefangen werden.
Egal ob Schrägdach oder Flachdach PV-Anlage: Für die bestmögliche Effizienz der Solaranlage ist der Winkel entscheidend. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie auch von möglichst viel Sonnenstrahlen profitieren.
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Tipps zur Planung Installation einer Flachdach PV Anlage
Sie überlegen, Ihr Zuhause mit einer Solaranlage auszustatten? Hier lohnt es sich, Zeit in die Planung der Installation zu investieren. Dabei kommt es übrigens nicht auf die Art des Daches an, das gilt für Schräg- wie auch Flachdach-Anlagen. Bei der Planung einer Solaranlage sollte Sie vor allem auf die richtigen Komponenten und Ihren eigenen Energiebedarf achten. Dazu gehören:
- Die Solarmodule: Achten Sie auf die Qualität der Solarmodule. Diese sollten mindestens 360 bis 440 Watt Peak (Wp) haben, es gibt jedoch auch leistungsstärkere Module.
- Der Wechselrichter: Dieser wird benötigt, um den von den Solarmodulen gewonnen Gleichstrom in sogenannten Wechselstrom umzuwandeln, damit Sie diesen auch über die Steckdose beziehen können. Auch hier gibt es Unterschiede. Überlegen Sie zum Beispiel mit einer Solaranlage, die eine Batterielösung beinhaltet, gibt es auch hier verschiedene Modelle, aus denen Sie wählen können.
- Die Wirtschaftlichkeit der Anlage: Sie sollten zudem die Amortisationszeit einer PV-Anlage im Voraus ausrechnen. Dabei vergleichen Sie die Kosten der Flachdach PV-Anlage, mit der Leistung, der Produktionskapazität pro Jahr und auch den Preis für den selbst erzeugten Strom der Anlage. Anschließend rechnen Sie sich die jährlichen Einsparungen aus.
- Planung eines Home Energy Management Systems: Mit einem sogenannten HEMS, dem Home Energy Management System, können Sie Ihre Anlage sogar noch effizienter machen. Zudem haben Sie Ihren Energieverbrauch immer im Blick. Auch können Sie Ihre Anlage für verschiedene Dinge nutzen, beispielsweise in Kombination mit einer Wärmepumpe.
Kosten für die Installation einer Flachdach-Anlage
Für eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach sollten Sie pro Kilowatt-Peak mit Kosten zwischen zwischen 1.170 und 1.963 Euro rechnen. Das bedeutet, eine neue Anlage mit Montage kostet zwischen 9.800 und 17.600 Euro, abhängig von ihrer Größe.
Ein Stromspeicher kann die Anschaffungskosten nochmals um mindestens 20 Prozent erhöhen. Aktuelle Komplettpakete kosten zwischen 12.617 und 23.185 Euro, die genaue Summe hängt jedoch von der Anlagengröße und dem Anbieter ab. Auch EcoFlow gibt es beispielsweise verschiedene Batteriespeicher.
Die reine Photovoltaikbefestigung auf einem Flachdach kostet allerdings ungefähr 10 Prozent weniger als auf einem Schrägdach. Allerdings ist das Montagesystem, die sogenannte Aufständerung, teurer. Eine Photovoltaik-Flachdachanlage liegt somit insgesamt in der gleichen Preisspanne wie eine Anlage auf einem Schrägdach.
Fazit
Auch auf dem Flachdach kann sich eine PV-Anlage lohnen. Hier sollten Sie bei der Planung jedoch die Größe und auch die Tragkraft Ihres Hauses bedenken. Zwar sind die Kosten für eine Flachdach PV-Anlage ähnlich hoch, wie für die einer Schrägdach-Anlage. Doch Wartung, Reparatur und Reinigung sind meist einfacher. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten oder lassen sich jetzt ein PV- Angebot prüfen.
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FAQs
Lohnt sich eine PV-Anlage auf einem Flachdach?
Ja, auch auf einem Flachdach kann sich eine Solaranlage rentieren. Flachdächer ermöglichen eine flexible Montage, einfache Wartung und in Kombination mit einem Speicher eine hohe Eigenstromnutzung.
Wie werden PV-Module auf einem Flachdach befestigt?
Auf Flachdächern werden PV-Module meist mit speziellen Montagesystemen aufgeständert. Diese Systeme stellen die Module im optimalen Winkel zur Sonne auf. Die Befestigung erfolgt oft durch Ballastierung (Gewichte), sodass keine Dachhaut durchbohrt werden muss.
Welcher Winkel ist optimal für eine Flachdach-PV-Anlage?
Bei Südausrichtung gilt ein Neigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad als optimal. Bei Ost-West-Ausrichtung werden die Module meist in einem Zickzackmuster mit 11 bis 15 Grad Neigung installiert, um morgens und abends möglichst viel Sonnenenergie einzufangen.
Welche Voraussetzungen muss ein Flachdach für eine Solaranlage erfüllen?
Das Dach muss die Traglast der Anlage aushalten und darf keine gravierenden Schäden aufweisen. Ein Statiker sollte prüfen, ob das Dach das zusätzliche Gewicht durch Module und Ballast tragen kann. Außerdem muss ausreichend Fläche vorhanden sein. Für ein Einfamilienhaus mit 10 kWp werden rund 80 bis 140 m² benötigt.
Was kostet eine PV-Anlage auf dem Flachdach?
Die Kosten liegen im ähnlichen Bereich wie bei Schrägdachanlagen. Pro kWp sollten Sie mit 1.170 bis 1.963 Euro rechnen. Für eine Anlage mit 10 kWp fallen je nach Anbieter 9.800 bis 17.600 Euro an.