Nachhaltigkeit durch Energiemanagement: die große Chance für Unternehmen?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Energiemanagementsystem?
- Verpflichtend für große Unternehmen
- Vorteile eines Energiemanagementsystems für Unternehmen
- Fundament für strategische Entscheidungen
- Was kostet ein EMS für Unternehmen?
- Energiemanagementsystem für Privathaushalte sinnvoll?
- Energiemanagementsysteme machen das eigene Zuhause smarter
Energie ist kostbar – wortwörtlich wie im übertragenen Sinne. Steigende Preise und der Druck, den eigenen CO₂-Ausstoß zu reduzieren, fordern ein Umdenken von Unternehmen und Privatpersonen. Es gilt, bewusster mit Energie umzugehen und die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen. Genau hier setzen Energiemanagementsysteme an: Sie helfen dabei, die Energieproduktion zu visualisieren und Verbräuche transparent zu machen. Für gewisse Unternehmen ist das inzwischen sogar vorgeschrieben. Aber hat das dort tatsächlich einen positiven Effekt, oder versteckt sich dahinter lediglich eine Image-fördernde Maßnahme? In diesem Beitrag erhalten Sie die Antwort.
Was ist ein Energiemanagementsystem?
Ein Energiemanagementsystem – kurz EMS – erfasst Energieströme und die zugehörigen Energieträger und visualisiert diese. Dazu gehören nicht nur die Erfassung der Zählerstände, sondern ebenso eine vollumfängliche Koordination, Verbesserung und Ausrichtung von betrieblichen Strukturen und sogar die Arbeitsweisen der Mitarbeiter. Langfristig hilft die Software dabei, den eigenen Energieverbrauch zu senken, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Und das sowohl für Firmen als auch für Privatpersonen.
Dort ist das Energiemanagementsystem üblicherweise mit dem Stromzähler des Haushalts verbunden. Auf Grundlage der erfassten Daten erfolgt eine umfassende Analyse. Durch die Analyse dieser Daten werden Verbrauchsmuster erkennbar und Einsparpotenziale sichtbar.
Verpflichtend für große Unternehmen
Für große Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro ist Energiemanagement gesetzlich vorgeschrieben. Nach der Energieeffizienz-Richtlinie RL 2012/27/EU (Energy Efficiency Directive – EED) der EU-Kommission, die in Deutschland über das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) umgesetzt wird, sind diese Unternehmen verpflichtet, ein Energieaudit nach EN 16247-1 oder ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einzuführen.
Ziel ist, die Energieeffizienz auf Unternehmensebene zu verbessern. Der produzierende Sektor, insbesondere Branchen wie die Chemie-, Metall- und Automobilindustrie, spielen dabei eine zentrale Rolle. Gerade dort ist eine Optimierung des Ausstoßes der größte Hebel auf Landesebene.
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Vorteile eines Energiemanagementsystems für Unternehmen
Ein Energiemanagementsystem ist für Unternehmen verpflichtend, bietet aber tatsächlich eine Vielzahl an Vorteilen:
- Wirtschaftliche Vorteile: Ein EMS bietet Nutzern die Möglichkeit, den eigenen Energieverbrauch systematisch zu überwachen, zu analysieren und zu optimieren. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen helfen, die Energiekosten zu reduzieren. Besonders für energieintensive Fertigungsbetriebe kann dies Einsparungen in Millionenhöhe bedeuten.
- Ökologische Vorteile: Indem Unternehmen oder Privatpersonen den Energieverbrauch optimieren und erneuerbare Energien effizienter nutzen, können sie ihren CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren. Diese Maßnahmen tragen zur vorgeschriebenen Einhaltung gesetzlicher Klimaschutzvorgaben bei, sondern stärken aber auch das Umweltbewusstsein im Unternehmen.
Fundament für strategische Entscheidungen
Das kontinuierliche, gesicherte Erfassen von Energiedaten ermöglicht eine ausführliche und genaue Analyse aller Verbräuche. Auf Basis dieser Auswertungen sehen die Verantwortlichen, wo wie viel Energie benötigt wird – oder verloren geht. In der Produktion kann beispielsweise auf Basis erhobener Daten der optimale Wartungszeitpunkt einer Maschine bestimmt und Verschleiß und Ausfällen vorgebeugt werden.
Was kostet ein EMS für Unternehmen?
Die Einführung eines Energiemanagementsystems ist für Unternehmen keine kleine Anschaffung, sondern eine große Investition. Allerdings eine Investition, die sich langfristig auszahlt – abgesehen davon, dass ein EMS in vielen Fällen ohnehin vorgeschrieben ist.
Für kleine bis mittlere Unternehmen können die jährlichen Kosten für eine Energiemanagement-Software zwischen 3.000 und 5.000 Euro liegen. Für große Unternehmen liegen die Kosten oft im mittleren fünfstelligen Bereich. Je nach Größe des Unternehmens und der Anzahl der Verbraucher kann die Dauer der Implementierung dabei auch mehrere Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen.
Energiemanagementsystem für Privathaushalte sinnvoll?
Energiemanagementsysteme (EMS) gibt es nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privathaushalte. Auch dort können sie in Kombination mit einer PV-Anlage Mehrwert bieten. In einem solchen Fall spricht man auch von einem Home Energy Management System (HEMS). Durch das HEMS wird zudem sichergestellt, dass der Verbrauch und die Speicherung von Solarstrom optimal erfolgt, etwa in Batteriespeichern.
So wird eine kontinuierliche Versorgung zu Zeiten geringerer Sonneneinstrahlung oder nachts gewährleistet, was die Unabhängigkeit vom externen Stromnetz erhöht. So wird sichergestellt, dass sowohl ökonomische als auch ökologische Potenziale vollständig ausgeschöpft werden.
Energiemanagementsysteme machen das eigene Zuhause smarter
Insbesondere bei großen Gebäuden, etwa Mehrparteienhäusern oder Häusern mit Wallbox, Wärmepumpe und Stromspeicher ist die Investition in eine solche Softwarelösung sinnvoll. In Kombination mit einem HEMS ermöglicht der Einsatz von Batteriespeichern eine noch präzisere Abstimmung des Energieverbrauchs auf die Energieerzeugung. Durch die intelligente Steuerung können Spitzenlasten abgefangen und Energiekosten signifikant reduziert werden.
Vor allem dann, wenn sich smarte Geräte im Haushalt befinden, etwa moderne Waschmaschinen oder Kühlschränke, hilft ein EMS Ihnen, Ihren Stromverbrauch zu monitoren. Zentrales Element ist eine Software, die automatisch die Energieflüsse optimiert.
Die Bedienung der Energiemanagementsysteme erfolgt via App oder über ein cloudbasiertes Online-Portal. Dort lassen sich Einstellungen vornehmen und Verbräuche überwachen, um den produzierten Solarstrom besonders effizient zu nutzen. Mit diesen Maßnahmen können Sie sogar den Eigenverbrauch dieses PV-Stroms erhöhen.
Energiemanagementsysteme sind für die meisten europäischen Unternehmen verpflichtend. In Deutschland wird das über das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) umgesetzt. Dieses schreibt Unternehmen ab einer bestimmten Größe vor, den Energiefluss im Unternehmen zu monitoren. Was sich nach einer weiteren behördlichen Anordnung anhört, ist auf den zweiten Blick aber eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
Denn einen transparenten Überblick über den eigenen Verbrauch zu haben und somit Energie zu sparen, ist in Zeiten steigender Energiepreise auch aus eigenem Antrieb lohnend. Denn tatsächlich lassen sich damit einige Tausend Euro jährlich sparen, womit sich nicht nur die Investitionskosten relativ schnell amortisieren, sondern auch die Produktionskosten nachhaltig senken lassen.
Basierend auf diesen Vorteilen gibt es mittlerweile auch mehrere Angebote für Energiemanagementsysteme für den privaten Haushalt – sogenannte HEMS – auf dem Markt. Mit diesen können Sie den Energiefluss in Ihrem Eigenheim im Blick behalten und noch mehr Einsparungen erzielen.