Solarkabel: Bedeutung, Lebensdauer und Sicherheit in Photovoltaikanlagen
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Um Solaranlagen zu installieren und die Kraft der Sonne zu nutzen, braucht es neben einem eigenen Dach auch die entsprechenden technischen Komponenten. Natürlich liegt dabei der Fokus auf den Modulen, oft auch auf dem Wechselrichter. Was dabei oft zu kurz kommt, sind die Solarkabel. Diese spielen aber eine entscheidende Rolle, führen sie die gewonnene Energie erst von den Modulen weiter. Darum widmen wir uns in diesem Beitrag dieser häufig unterschätzten Komponente und sagen Ihnen, was Solarkabel sind und was genau hochwertige Solarkabel auszeichnet.
Bedeutung von Solarkabeln in Photovoltaikanlagen
Solarkabel verbinden die Module der Photovoltaikanlage mit dem Wechselrichter der Photovoltaikanlage. Sie sorgen also dafür, dass der in den Photovoltaikmodulen produzierte Strom weitergeleitet wird und macht ihn so erst nutzbar. Solarkabel, auch PV-Kabel genannt, sind in der Regel mit standardisierten Steckverbindungen ausgestattet, die einen schnellen und sicheren Anschluss an Solarmodule und Wechselrichter ermöglichen. Dies reduziert Installationsfehler.
In der Praxis unterscheidet man zwischen AC- und DC-Solarkabeln. Das AC-Solarkabel überträgt Wechselstrom von Wechselrichtern ins Haushaltsnetz. Im Gegensatz dazu führt ein DC-Solarkabel Gleichstrom von Solarmodulen zu den Wechselrichtern. Dieselben Kabel kommen übrigens auch bei Balkonkraftwerken zum Einsatz.
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Merkmale von Photovoltaik Solarkabeln
Photovoltaikkabel sind anders als herkömmliche Kabel, die Sie etwa aus dem Haushalt kennen. Bedingt durch die spezielle Belastung, weisen Solarkabel einige spezielle Eigenschaften auf.
- 1.UV-Beständigkeit: PV-Kabel sind so konstruiert, dass sie über Jahre hinweg der Sonnenstrahlung standhalten, ohne dass die Materialqualität beeinträchtigt wird.
- 2.Witterungsbeständigkeit: Solarkabel sind darauf ausgelegt, auch unter widrigen Bedingungen ihre Leistung zu bringen. Sie sind widerstandsfähig gegen Regen, Schnee, Eis und andere Wetterbedingungen.
- 3.Hohe Temperaturbeständigkeit: Diese Kabel können extremen Temperaturen standhalten. Das ist notwendig, da die Solarmodule im Betrieb sehr heiß werden können – insbesondere in den Sommermonaten.
- 4.Anforderungen an den Brandschutz: Die Kabel einer PV-Anlage sind mit isolierenden Materialien umhüllt, die im Falle eines Feuers verhindern, dass sich der Brand rasch ausbreitet. Im Brandfall entwickeln sie zudem wenig Rauch, was die Sicherheit für Anwohner zusätzlich erhöht.
Je nach Situation kommen noch weitere Eigenschaften ins Spiel, wie etwa die Länge des Kabels. Die notwendige Kabellänge variiert je nach Anlagengröße und Verschaltung der Anlage. Um Leitungsverluste so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich eine möglichst kurze Kabellänge. Das reduziert auch den Preis, da PV-Kabel gewöhnlich pro Länge bepreist werden.
Was machen gute Solarkabeln aus?
Da Solarkabel im Vergleich zu anderen Komponenten einer Photovoltaikanlage aber sehr günstig sind, wird die Kabellänge finanziell kaum einen Unterschied machen. Achten Sie lieber auf die Qualität. Denn die Qualität der Solarkabel hat einen direkten Einfluss auf die Leistung und Zuverlässigkeit Ihrer Photovoltaikanlage.
- Bei einem Durchschnitt von 4 mm kosten 100 m Solarkabel etwa 100,- Euro
- Bei einem Durchschnitt von 6 mm kosten 100 m Solarkabel etwa 180,- Euro
Hochwertige Solarkabel sind UV-beständig, wasserfest und temperaturbeständig. Das garantiert auch unter anspruchsvollen Bedingungen eine lange Lebensdauer mit zuverlässiger Leistung. Hochwertige Kabel zeichnen sich auch durch Materialien wie reines Kupfer aus. Das ermöglicht eine hohe elektrische Leitfähigkeit, wenig Verlust und damit eine maximale Effizienz.
Auch die Isolierung der Kabel spielt eine Rolle. Diese sorgt dafür, dass das Kabel selbst vor mechanischen Schäden, chemischen Einflüssen und extremen Temperaturen geschützt bleibt. Damit sorgen sie für eine sichere und effiziente Verbindung – und das über viele Jahre. Wenn Sie beim Kabel sparen, kann das neben Energieverlusten und Sicherheitsrisiken auch zu höheren Wartungskosten führen.
Hochwertige Kabel erkennt man an entsprechenden Zertifizierungen. Normen wie IEC 60216 garantieren, dass Solarkabel den hohen Anforderungen in Bezug auf Temperaturbeständigkeit und UV-Schutz entsprechen. Die Norm IEC 50618 zertifiziert Kabel für die dauerhafte Verwendung im Außenbereich über viele Jahre unter wechselnden Klimabedingungen.
Wie lange halten Solarkabel?
Solarkabel sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt. Wenn sie richtig installiert und gepflegt werden, können sie ohne Probleme 20 Jahre halten. UV-Strahlung kann über einen Zeitraum von mehreren Jahren in manchen Fällen zu Materialermüdung führen. Versuchen Sie also schon bei der Verlegung, das Risiko möglichst gering zu halten und Stellen mit hoher Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Lassen Sie regelmäßig Inspektionen durchführen und überprüfen Sie selbst regelmäßig die Kabel auf sichtbare Schäden, Risse oder andere Beeinträchtigungen. Achten Sie vor allem darauf, dass an den Enden und den Steckverbindungen keine Korrosion auftritt.
Stellen Sie ein Problem oder eine Beschädigung fest, setzen Sie sich mit einem Experten in Verbindung. Gleiches gilt, wenn Sie plötzlich unerklärliche Leistungseinbußen an der Anlage feststellen.
Halten Sie zudem äußere Belastungen so gering wie möglich. Knicken oder biegen Sie das Kabel nicht. Dies kann zu Rissen in der Isolierung führen. Stellen Sie auch sicher, dass die Kabel nicht durch äußere Einflüsse (z. B. von Tieren oder Pflanzen) unnötig beansprucht werden. Das wirkt sich ebenfalls negativ auf die Lebensdauer aus.
Solarkabel sind der unterschätzte Bauteil bei Solaranlagen. Sie sind besonders widerstandsfähig gegen UV-Strahlung, hohe Temperaturen und Witterungseinflüsse, was sie ideal für den Einsatz im Freien macht. Solarkabel sind zudem schon relativ günstig erhältlich. Da sie aber zu den am meisten beanspruchten Komponenten der Anlagen gehören, empfiehlt es sich, auf TÜV und VDE geprüfte Markenprodukte, statt Billiganbieter zu setzen.
Denn die Wahl des richtigen Solarkabels ist entscheidend für Effizienz, Sicherheit und Langlebigkeit einer Photovoltaikanlage. Und je länger Sie Ihre Anlage nutzen, desto mehr Geld sparen Sie. Eine PV-Anlage produziert bis zu 1.100 kWh pro Jahr – die Wahl des richtigen Kabels entscheidet darüber, wie viel davon tatsächlich ankommt. Nimmt man einen durchschnittlichen Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus von 2.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr an, kann eine PV-Anlage mit hochwertigen Kabeln Ihren Verbrauch so um bis zu 40 % senken. Bei 39 Cent für 1 kWh Strom als Preis im Jahr 2025 sind das über 400 Euro Ersparnis.