So berechnen Sie die Größe für Ihren PV Speicher
Inhaltsverzeichnis
Wird eine PV Anlage angeschafft, so geschieht dies heutzutage meist in Kombination mit einem entsprechenden Stromspeicher. Doch auch für bestehende Photovoltaikanlagen gibt es attraktive Optionen zum Aufrüsten. In diesem Zusammenhang stellt sich selbstverständlich die Frage, wie man die passende Größe ermittelt.
Wird das PV Speicher Nachrüsten notwendig, gibt es einige Faktoren, die das Ermitteln der richtigen Größe maßgeblich erleichtern. Eine ideale Größe kann nicht einfach angegeben werden, da es auf verschiedene Faktoren ankommt, die berücksichtigt werden müssen, um die richtige Größe der Anlage und somit des Speichers zu wählen. Somit kann nicht von vornherein aufgrund der zur Verfügung stehenden Dachfläche eine Angabe gemacht werden. Des Weiteren wird Ihnen aufgezeigt, worauf Sie achten sollten und welche Faktoren ausschlaggebend für die Größe sind.
Doch wie wird nun das PV Anlage berechnen durchgeführt? Kann man selbst berechnen oder benötigt man Fachkräfte dazu? Diese Fragen möchten wir hier beantworten und Tipps zum PV Anlage berechnen geben.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Step by Step zur richtigen Anlagengröße
Nimmt man ein Einfamilienhaus als Beispiel, so variiert die durchschnittliche Größe einer benötigten PV Anlage von 8 kWp bis zu 15 kWp. Um die entsprechend benötigte PV Speicher Größe berechnen zu können, gibt es eine Formel oder auch einen Richtwert, der sich etabliert hat. Diese Formel besagt, dass die Größe der Speicherkapazität, 1 kWh je kWp der Leistung der Anlage entsprechen sollte. Das bedeutet kurz 1 kWh pro kWh der Anlage.
Ein Beispiel hierzu, um es einfach und verständlich darzustellen:
Ein Einfamilienhaus weist einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr auf. Die angebrachte Photovoltaikanlage bietet eine Leistung von 4 kWp. Dies entspricht 1 kWp pro MWh (Megawattstunde) Stromverbrauch.
Wird kein PV Speicher genutzt, so beträgt der Anteil des Eigenverbrauches des selbst erzeugten Stromes rund 30 Prozent. Wurde die Photovoltaik-Anlage mit einem PV Speicher, der eine Kapazität von 4 kWh aufweist, angebracht, so kann der Eigenverbrauchsanteil auf 60 Prozent erhöht werden. Mit dieser Maßnahme kann der Autarkiegrad von 30 Prozent auf gute 55 Prozent gesetzt werden.
Es gilt hier jedoch zu beachten, dass die nutzbare Kapazität eines PV Speichers bei nur rund 70 Prozent liegt. Das bedeutet, dass der PV Speicher nur bis zu rund 70 Prozent entladen wird. Daher hat das zur Folge, dass zum Beispiel ein 4 kWh Speicher in den meisten Fällen nur eine Leistung von rund 2,8 kWh Strom bieten kann. Daraus folgend sollte darauf geachtet werden, dass ein PV Speicher größer dimensioniert werden muss als die Leistung, die die jeweils installierte PV Anlage erzeugt.
Um die individuelle PV Speicher Größe berechnen zu können, sind einige Faktoren zu berücksichtigen, welche im Folgenden aufgeführt werden.
Ermittlung des maximal möglichen Stromertrags
Den maximal möglichen Ertrag auszurechnen kann in wenigen Schritten erfolgen. Es ergibt viel Sinn, die zur Verfügung stehende Fläche auszunutzen. Denken Sie stets daran, dass zum Beispiel im Winter nicht so viel Energie erzeugt werden kann wie bei optimalen Bedingungen in den Sommermonaten. Je größer die Anlage, desto mehr Strom kann erzeugt werden, um auch im Winter genügend Energie zur Verfügung zu haben. Oft decken die Anlagen den Bedarf im Winter nicht vollständig, tragen jedoch viel dazu bei, dass trotzdem eine erhebliche Ersparnis gewährleistet ist.
Im ersten Schritt muss überprüft werden, wie viele Kilowatt-Peak der Photovoltaikanlage auf dem vorhandenen Dach angebracht werden können. Hierfür sind ausschlaggebend die Dachgröße, die Ausrichtung der Dachfläche und die Sonneneinstrahlung. Diese Faktoren ergeben einen eventuell möglichen Anlagenertrag.
Größe Ihrer Dachfläche so gut es geht nutzen
- Ausrichtung der Dachfläche beachten
- ist die Dachfläche verbaut oder durch Bäume blockiert?
- Sonneneinstrahlung beachten
1. Standort der PV Anlage
Im Süden von Deutschland, wie zum Beispiel in Bayern oder Baden-Württemberg liegt die Einstrahlung der Sonne zum Teil über 1.300 kWh pro Quadratmeter. Im Norden Deutschlands hingegen sind es zum Teil unter 1.100 kWh pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass eine PV-Anlage mit PV Speicher im Norden weniger Ertrag bringt als eine PV-Anlage mit PV Speicher gleicher Größe im Süden von Deutschland.
Daraus ergibt sich, dass eine im Norden errichtete Photovoltaik-Anlage größer sein muss als eine Anlage im Süden, um den gleichen Ertrag zu bringen. Um die Schätzung des Ertrags noch genauer zu gestalten, sollte die Sonneneinstrahlung in jedem Fall miteinbezogen werden. Damit sind die Ausrichtung der Anlage und die Sonnenstunden täglich gemeint. Nur dann, wenn genügend Sonneneinstrahlung und Licht zur Verfügung stehen, kann die Photovoltaikanlage einen guten Leistungsertrag bringen.
Entsprechend dieser Parameter berechnet sich auch die Größe des benötigten PV-Speichers. Am Beispiel der baugleichen Anlage im Norden und im Süden ist schließlich bereits ersichtlich, dass unterschiedlich viel Energie erzeugt wird. Dies wirkt sich natürlich auch auf die entsprechend benötigte Speicherkapazität aus.
2. Die Ihnen zur Verfügung stehende Dachfläche
Wurden der Standort und der eventuelle Ertrag der Photovoltaik-Anlage ermittelt, muss im nächsten Schritt die Größe der Dachfläche ermittelt werden, an der die PV Module angebracht werden können. In dieser Berechnung müssen die Gegebenheiten rund um das Dach und das Dach selbst genau besichtigt werden.
So ist es zum Beispiel in vielen Fällen so, dass nicht das komplette Dach zur Installation von Photovoltaik Modulen geeignet ist. Umliegende Objekte (Bäume, Strommasten oder benachbarte Gebäude) können die Module zum Beispiel verschatten. Der gesetzliche Mindestabstand zu benachbarten Gebäuden ist manchmal zu gering und kann nicht eingehalten werden. Um die Größe der geplanten PV Anlage vorab einschätzen zu können, sollten Sie sich in erster Linie überlegen, welche Module sie installieren möchten.
Ein Modul kann rund 2 Quadratmeter Dachfläche belegen. Wenn Sie Ihre zur Verfügung stehende Dachfläche durch 2 teilen, so können Sie einfach feststellen, wie viele Module Platz finden. Dies gibt Ihnen einen einfachen Überblick über die Anzahl. Danach müssen zusätzlich weitere Faktoren bedacht werden. Die Ausrichtung und Sonneneinstrahlung müssen berücksichtigt werden, um den Energieertrag sinnvoll berechnen zu können.
Des Weiteren bestimmen auch gesetzliche Vorgaben die Größe von PV-Anlagen. Jedes Bundesland hat hierzu seine eigenen Regelungen und Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel Baden-Württemberg, wo PV Module bis zum Rande des Daches reichen dürfen. Hier müssen nur die Statik und die Konstruktion der PV Anlage berücksichtigt werden. In den anderen Bundesländern werden Mindestabstände von 25 Zentimetern bis zu 125 Zentimetern zum nächsten Dach verlangt. Die angegebenen Mindestabstände jedes Bundeslandes wurden nach den Brandschutzrichtlinien erstellt, um eine eventuelle Brandgefahr eindämmen zu können.
Wichtig: Ein Dach kann nie in seiner gesamten Fläche mit Photovoltaik-Modulen belegt werden. Zum ersten ist hier die Ausrichtung der Anlage und die Sonneneinstrahlung ausschlaggebend. Mit dieser einfachen Regel kann jedoch im Vorhinein festgestellt werden, wie viele Module benötigt werden und welche Leistung zu erwarten ist! Die benötigten PV Speicher können nach diesen Berechnungen angeschafft werden. Einen PV Speicher nachrüsten können Sie natürlich auch.
3. Die Himmelsrichtung Ihrer Dachfläche
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Neigung des Daches, auf dem die Anlage installiert werden soll. Um die Ausrichtung der Module der Photovoltaikanlage bestimmen zu können, ist die Dachneigung wichtig. Diese Faktoren haben auf den Ertrag eine enorme Auswirkung und Einfluss auf die notwendige Größe des gewünschten PV Speichers.
Neigt sich zum Beispiel eine Photovoltaikanlage mit rund 30 Prozent Richtung Süden, wird sie eine höhere Leistung bringen als eine Anlage, die ganz gerade auf dem Dach mit Nordost-Ausrichtung angebracht wurde. Wird eine Anlage mit schlechter Ausrichtung installiert, muss diese größer geplant werden. Denn bei zu geringer Einstrahlung bringt diese viel zu wenig Leistung und es müssen mehr Module verwendet werden. Handelt es sich um ein Haus, welches gänzlich nach Norden ausgerichtet ist, so ist die Montage einer Photovoltaikanlage eher unrentabel.
Die Größe der PV Anlage
Nachdem das PV Anlage berechnen durchgeführt und damit ermittelt wurde, wie viel Strom erzeugt werden kann, fehlt noch die Überlegung, wie viel Dachfläche mit Photovoltaik belegt wird. Die Belegung des Daches mit den Modulen richtet sich nach ihrem Stromverbrauch und welche Vorstellungen sie im Bereich Wirtschaftlichkeit und Autarkie haben. Unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen ist es natürlich ratsam, möglichst viel Dachfläche zu nutzen.
Besteht bereits eine PV Anlage und Sie möchten gerne Stromspeicherelemente nachrüsten? Auch dies ist einfach durchführbar. Mit dem Wissen, wie viel Leistung Ihre Photovoltaikanlage bringt, können Sie einfach ermitteln, welche Größe der Speichermodule Sie benötigen. Rüsten Sie in diesem Fall einfach PV Speicher nach und genießen Sie die zusätzliche Ersparnis.
1. Durchschnittlicher Stromverbrauch
Um die richtige Dimensionierung der PV Speicher durchführen zu können, ist ein maßgeblicher Faktor Ihr durchschnittlicher Jahresverbrauch an Strom. Der durchschnittliche Jahresverbrauch kann einfach durch Ihre letzten Stromrechnungen ermittelt werden. Durch eine gut berechnete Photovoltaikanlage mit entsprechenden Speichereinheiten kann ein enormer Anteil Ihres Stromverbrauchs selbst im Winter gedeckt werden. Wird der PV Speicher zu klein gewählt, so kann unter Umständen nur ein geringer Anteil des Stromverbrauchs gedeckt werden.
2. Eigenverbrauch
Möchten Sie einen hohen Anteil des Eigenbedarfs durch einen PV Speicher decken, kann die Photovoltaik-Anlage größer dimensioniert und mit einigen passenden PV-Speicher-Modulen kombiniert werden. Der während des Tages erzeugte Strom kann dadurch gespeichert und dann genutzt werden, wenn er benötigt wird. Sie können dadurch den Strom zum Beispiel abends oder nachts nutzen, wenn die Photovoltaikanlage keinen Strom erzeugt.
Ein Speichermodul kann sich auch als hilfreich erweisen, wenn die Anlage nicht vergrößert werden kann und der tagsüber erzeugte Strom zu jeder Zeit aus dem Speicher bezogen wird. Mit einem PV Speicher nachrüsten ist daher immer eine gute Idee, um den Eigenverbrauch positiv zu unterstützen.
Möchten Sie den selbst erzeugten Strom zum größten Teil selbst nutzen, können Sie Ihren Alltag an die Stromerzeugung anpassen. Der selbst produzierte Strom kann durch das PV Speicher selber bauen gespeichert werden, um die erzeugte Energie dann zu nutzen, wenn man zu Hause ist und sie benötigt.
Generell ist die Nutzung von Smart-Home-Lösungen vorteilhaft. Die Waschmaschine und mehr können zum Beispiel per App gesteuert werden, um den Strom auch dann zu nutzen, wenn Sie nicht zu Hause sind. Im Sommer kann dann noch mehr Strom gespeichert und später genutzt werden.
3. Amortisation
Die Amortisation, also die Zeit, bis sich Ihre Photovoltaikanlage rentiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich die meisten PV-Anlagen in einem Zeitraum von 8 bis 14 Jahren amortisiert haben. Die Lebensdauer eines PV Speichers liegt bei rund 15 bis 20 Jahren. Sollte der PV Speicher während der angegebenen Laufzeit ausgetauscht werden müssen, so ist auch dies sehr rentabel, da die Speichereffizienz dadurch erhöht werden kann. Nach der Amortisation machen Sie mit jeder produzierten Kilowattstunde Strom einen Gewinn.
Sie können in jedem Fall schon vorher die Amortisation Ihrer PV Anlage berechnen.
Um diese Berechnung durchzuführen, benötigen Sie Folgendes:
- die Kosten der Photovoltaikanlage (Kosten der Investition, kosten der Finanzierung und die Betriebskosten)
- die Kosten für die benötigten PV Speicher
- die Einnahmen der Photovoltaikanlage (durch die Eigennutzung und Stromeinspeisung in das öffentliche Netz wird die Amortisation beeinflusst)
Wurden alle Faktoren ermittelt, erfolgt das eigentliche PV Anlage berechnen.
Die Rechnung ist in drei Schritten einfach durchzuführen:
- alle Kosten werden zusammengezählt
- die jährlichen Einnahmen werden ebenfalls zusammengezählt
- die Summe der Kosten wird durch die Summe der jährlichen Einnahmen geteilt
Das Ergebnis ist die Amortisationszeit Ihrer PV Anlage in Jahren.