Messstellenbetreiber - was ist das?
Inhaltsverzeichnis
Sobald es um Stromenergie geht, geht es auch um genaue Daten. Daten wie zum Beispiel der Verbrauch in Kilowattstunden oder die erzeugte Menge an Strom bei einer PV-Anlage. Ein Messstellenbetreiber ist ein Unternehmen, das diese Daten sammelt, weiterleitet bzw. analysiert. Ein Messstellenbetreiber ist dadurch ein wichtiger Bestandteil im Bereich der Energieversorgung. Was genau ein Messstellenbetreiber ist und welche Aufgaben er übernimmt, wird in diesem Beitrag erklärt.
Was ist der Messstellenbetreiber genau?
Bei einem Messstellenbetreiber handelt es sich um ein Unternehmen oder einen Dienstleister. Der Messstellenbetreiber sorgt dafür, dass alle Haushalte oder Gebäude, die Strom benötigen, mit einem Stromzähler ausgestattet sind. Durch den Stromzähler werden Daten gesammelt, die von dem Messstellenbetreiber an weitere Stellen wie zum Beispiel den Netzbetreiber weitergeleitet werden.
Durch die Liberalisierung des Energiemarktes durch die EU ist der Messstellenbetreiber heute eine eigenständige Instanz. Vor dieser Liberalisierung war ein Messstellenbetreiber nur ein Teil eines Energieunternehmens. Diese Energieunternehmen übernahmen nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch alle Aufgaben rund um den Netzbetrieb.
Die Aufgaben eines Messstellenbetreibers
Der Messstellenbetreiber ist dafür zuständig, dass Stromzähler bei den Strombeziehern montiert werden. In der Regel stellt der Messstellenbetreiber die Stromzähler zur Verfügung. Der Einbau der Zähler erfolgt durch einen Elektriker.
Damit ein Stromzähler angeschlossen werden kann, muss vom Strombezieher die Grundlage geschaffen werden. Wird zum Beispiel ein Haus gebaut, so muss der Bauherr dafür sorgen, dass für den Stromzähler ein normgerechter Platz geschaffen wird. Wird eine PV-Anlage installiert, so ist für den benötigten Stromzähler ebenfalls vorher ein Platz, der den Vorschriften entspricht, zu schaffen.
Die vom Messstellenbetreiber zur Verfügung gestellten Stromzähler müssen geeicht sein. Außerdem hat der Messstellenbetreiber die Aufgabe, darauf zu achten, dass keine Chance besteht, die Zähler zu manipulieren. Ein weiterer Faktor, der sehr wichtig ist, ist, dass die Zähler korrekt die Energie messen.
Zu den weiteren Aufgaben gehört der Betrieb der Messstelle. Genau genommen müssen die Daten der Stromzähler, die beim Messstellenbetreiber einlangen, an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Zu diesen Stellen zählen der Betreiber des Stromzählers, der Stromlieferant oder auch der Anschlussnetzbetreiber. Diese Stellen verwenden diese Daten für ihre Zwecke.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Wie findet man einen Messstellenbetreiber?
Es besteht bei den Messstellenbetreibern ein Unterschied, der bei der Suche unterschieden werden muss. So wird unterschieden zwischen einem grundzuständigen Messstellenbetreiber und einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber.
Der grundzuständige Messstellenbetreiber
Jedes Stromnetzgebiet besitzt einen zuständigen Messstellenbetreiber. Vor einigen Jahren wurde die Aufgabe des Messstellenbetreibers von den zuständigen Anschlussnetzbetreibern ausgeführt. Dadurch sind die grundzuständigen Messstellenbetreiber in unmittelbarer Nähe der Anschlussnetzbetreiber zu finden.
Diese Messstellenbetreiber sind heute von Anschlussnetzbetreibern vollständig unabhängig. In einigen Fällen werden die Messstellenbetreiber durch Elektroinstallateure vermittelt. Der Unterschied zu wettbewerblichen Messstellenbetreibern ist, dass der grundzuständige Messstellenbetreiber einen Messstellenbetrieb nicht ablehnen kann.
Der wettbewerbliche Messstellenbetreiber
Bei einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber handelt es sich um ein Unternehmen, das bundesweit die Aufgaben einer Messstelle übernehmen kann. Im Unterschied zu den grundzuständigen Messstellenbetreibern können sie einen Messstellenbetrieb ablehnen.
Die wettbewerblichen Messstellenbetreiber sind meistens auf bestimmte Konstellationen (Erzeuger-Verbraucher in Mietshäusern mit mehr als 30 Parteien) spezialisiert. Hier übernehmen sie nur den Anlagenbetrieb, der ihrem Angebot nahekommt.
Wettbewerbliche Messstellenbetreiber stellen zudem individuell angepasste Messekonzepte zur Verfügung. Wie zum Beispiel bei Strombeziehern, die bereits intelligente Messsysteme nutzen. Im Normalfall ist der wettbewerbliche Messstellenbetreiber ein Zwischenglied zwischen dem Anschlussnetzbetreiber und dem Betreiber des Stromzählers. Er übernimmst auch die Abstimmung eines Messkonzepts mit einem Anschlussnetzbetreiber und ist Berater für Stromzähler-Betreiber.
Wie findet man seinen eigenen Messstellenbetreiber?
Wenn Sie sich jetzt fragen “Wer ist mein eigener Messstellenbetreiber?” kann diese Frage einfach beantwortet werden. Wurde bisher kein Messstellenbetreiber selbst gewählt, so ist der zuständige Stromnetzbetreiber verantwortlich für das Warten und Ablesen der Stromzähler. Besteht bereits ein Vertrag mit einem Messstellenbetreiber, so befindet sich dessen Name und Anschrift auf dem Vertrag. Lebt man in einer Mietwohnung, kann der Vermieter ebenfalls Auskunft über den Messstellenbetreiber geben.
In einigen Fällen ist ein Vermerk auf dem Stromzähler. Der Stromzähler besitzt einen Vermerk in Form eines Aufklebers, auf dem der Inhaber steht. Wie auch die Wasserzähler muss ein Stromzähler gewartet werden. Bei jeder Wartung wird ein Aufkleber hinterlassen, der das Datum der Wartung und das durchführende Unternehmen aufzeigt.
Kann man zu einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber wechseln?
Im Grunde genommen hat jeder das Recht, seinen Messstellenbetreiber selbst zu wählen. Dieses Recht ist gesetzlich festgelegt im Paragraph 5 Absatz 1 des Messstellenbetriebsgesetzes aus dem Jahr 2008. In diesem steht:
Auf Wunsch des Stromzähler-Betreibers kann der grundzuständige Messstellenbetreiber laut Paragraph 3 Absatz 1 durch einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber ersetzt werden, wenn der Messstellenbetrieb laut Paragraph 3 Absatz 2 gewährleistet wird.
Es besteht jedoch seit 02.01.2021 eine Ausnahme. Laut Paragraph 6 des Messstellenbetriebsgesetzes, kann auch ein Anschlussnehmer anstatt des Anschlussnetzers einen Messstellenbetreiber wählen. Hierzu müssen jedoch einige Voraussetzungen gegeben sein. Möchte man zum Beispiel als Mieter einer Wohnung oder eines Hauses den Messstellenbetreiber wechseln, so muss der Vermieter schriftlich zustimmen. Geregelt in Paragraph 6 Absatz 4.
Wie erfolgt der Wechsel des Messstellenbetreibers?
Wird ein neuer Messstellenbetreiber gewählt, so muss er laut Paragraph 5 Absatz 2 des Messstellenbetriebsgesetzes dafür sorgen, dass alle erforderlichen Verträge für den Wechsel abgeschlossen werden. Einige wettbewerbliche Messstellenbetreiber übernehmen den Wechselprozess vollständig für ihre Kunden. Dadurch ist es für Sie relativ einfach einen Wechsel durchzuführen. Grundsätzlich darf der Wechselprozess für Sie nichts kosten!
Wann der Zählerwechsel erfolgt wird in der Regel vom neuen Messstellenbetreiber mit Ihnen vereinbart. Der Wechselprozess wird jedoch nicht von jedem wettbewerbsfähigen Messstellenbetreiber durchgeführt. In diesem Fall müssen Sie selbst eine Kündigung durchführen. Die Kündigungsfristen erfahren Sie beim grundzuständigen Messstellenbetreiber oder im Vertrag der abgeschlossen wurde. Online finden Sie einen sogenannten “Rahmenvertrag” der Ihnen Auskunft geben kann. Der Rahmenvertrag muss von jedem grundzuständigen Messstellenbetreiber öffentlich online zur Verfügung gestellt werden.
Fazit
Ein Messstellenbetreiber, egal ob grundzuständig oder wettbewerblich, ist zuständig für die Installation, Messung und Wartung von Messstellen bzw. Stromzählern. Strombezieher haben das Recht selbst zu wählen, welche Art von Messstellenbetreiber gewählt wird.
Bei einem Wechsel des Messstellenbetreibers ist im Falle eines Mietshauses oder einer Mietwohnung der Vermieter zu verständigen. Der Vermieter muss außerdem schriftlich seine Zustimmung geben. Unternimmt der neue Messstellenbetreiber nicht den Wechselprozess, so muss er selbst durchgeführt werden.