IP65 – Die Schutzart und ihre Bedeutung

Elektrische Komponenten wie Elektrogeräte müssen jederzeit zuverlässig funktionieren – sowohl in der Industrie als auch im privaten Gebrauch. Und zwar unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Um eine klare Aussage darüber zu erhalten, gegen welche Einflüsse ein Produkt geschützt ist, wurden die Schutzarten eingeführt. In den jeweiligen Kategorien ist genau definiert, inwieweit das unerwünschte Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit in das Innere der Geräte verhindert wird. Besonders häufig ist dabei von der IP65 zu lesen. Aber was ist die Bedeutung von IP65 und wo wird sie verwendet? In diesem Beitrag erfahren Sie es.

Was bedeutet IP65?

Wenn von IP oder der IP-Schutzklasse die Rede ist, wissen die meisten, dass das irgendetwas mit Schutz vor Feuchtigkeit zu tun hat. IP65 ist Teil der IP-Schutzart. Dabei handelt es sich um einen gemäß der internationalen IEC-Norm 60529 der Internationalen Elektrotechnischen Kommission definierter Standard. Diese gibt an, dass ein Elektrogehäuse staubdicht und wassergeschützt ist.

Wobei wassergeschützt nicht immer auch wassergeschützt ist. Hier gibt es Unterschiede je nach Schutzart. IP65 wasserdicht bedeutet, dass ein Gerät wassergeschützt gegen leichtes Spritzwasser ist – Sie sollten damit also nicht ins Wasser gehen.

Die erste Ziffer der IP-Klassifizierung gibt den Schutzgrad des Gehäuses eines elektrischen Gerätes gegenüber festen Fremdkörpern an. Bei Gehäusen mit der Schutzart IP65 ist die 6 die höchste Schutzart gegen den Eintritt von festen Fremdkörpern. Das bedeutet, dass das Produkt „staubdicht“ ist. Die zweite Ziffer der IP-Einstufung steht für die Beständigkeit des Gehäuses gegenüber Flüssigkeiten.

Schutz gegen Fremdkörper

  • 0 = kein Schutz
  • 1 = Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 50 mm)
  • 2 = Geschützt gegen mittelgroße feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 12,5 mm)
  • 3 = Geschützt gegen kleine feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 2,5 mm)
  • 4 = Geschützt gegen kornförmige feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 1,0 mm)
  • 5 = Geschützt gegen Staub in schädigender Menge
  • 6 = Geschützt gegen Staubeintritt (staubdicht)

Die Ziffer 5 in einem IP65-Gehäuse zeigt an, dass es gegen einen leichten Druckwasserstrahl geschützt ist – unabhängig davon, aus welcher Richtung das Wasser kommt. Allerdings macht die Norm keinen Unterschied zwischen Wasser und anderen Flüssigkeiten.

Schutz gegen Feuchtigkeit bzw. eindringendem Wasser

  • 0 = kein Schutz
  • 1 = Geschützt gegen senkrecht fallendes Tropfwasser
  • 2 = Geschützt gegen schräg fallendes Tropfwasser bis 15°
  • 3 = Geschützt gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
  • 4 = Geschützt gegen allseitiges Spritzwasser
  • 5 = Geschützt gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
  • 6 = Geschützt gegen starkes Strahlwasser
  • 7 = Geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen
  • 8 = Geschützt gegen dauerndes Untertauchen
  • 9 = Geschützt gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung in der Landwirtschaft

Übrigens: Schutzart ist nicht gleichbedeutend mit Schutzklasse. Während die Schutzarten den Schutzgrad gegen Berührung, Fremdkörper, Wasser und mechanische Beanspruchung definieren, beschreibt die Schutzklasse die Maßnahmen, die vor berührungsgefährlichen Spannungen schützen. Schutzklasse IP65 ist also eigentlich falsch, obwohl es im Sprachgebrauch immer wieder zu hören ist.

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Warum IP65 wichtig ist: Vorteile und Einsatzgebiete

Unter den verschiedenen Normen, die die Sicherheit und Langlebigkeit von Geräten zertifizieren, ist die Schutzart ein besonders wichtiger Standard über den gesamten Herstellungsprozess hinweg. Neben der Industrie gelten die Normen auch für andere Bereiche, wie z. B. die Lebensmittelverarbeitung, Arzneimittel oder Elektronik-Güter. Außenleuchten mit der Schutzart IP65 sind ideal für Gärten, Terrassen, Balkone oder Fassaden.

Sie bieten zuverlässigen Schutz gegen Regen und Staub. Das macht sie ideal für den Einsatz außerhalb der eigenen vier Wände. Der Schutz vor Staub und Wasser minimiert das Risiko von Kurzschlüssen oder anderen elektrischen Problemen. Durch den hohen Schutzgrad sind diese Komponenten widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse, was zu einer längeren Lebensdauer führt.

IP65 vs. andere Schutzarten: Was ist der Unterschied?

Die IP65 ist nicht die einzige gängige Schutzart. IP-Schutzarten für Flüssigkeiten reichen bis zur Ziffer 9. Ebenso verbreitet sind unter anderem die IP67 und die IP68. Die IP68-Zertifizierung von Produkten und Komponenten definiert zum einen, dass die Geräte absolut staubdicht sind und zum anderen, dass sie Schutz vor dauerndem Untertauchen bietet.

IP68 bietet einen höheren Schutz beim Untertauchen, IP67 schützt gegen zeitweiliges Untertauchen in bis zu 1 Meter Tiefe. Sie bieten also mehr Sicherheit als eine IP65-Zertifizierung. Produkte mit diesen Auszeichnungen können auch in deutlich nasseren Umgebungen verwendet werden können, ohne dass Sie Gefahr laufen, das Gerät zu schädigen.

Geräte, die lange unter Wasser verwendet werden (müssen), benötigen eine entsprechende Zertifizierung nach IP67 oder IP68. Für eine Lampe im Außenbereich eines Hauses, die gelegentlich nass wird, reicht in der Regel eine Zertifizierung nach IP65. Lampen, die unter Wasser verwendet werden, etwas Pool-Beleuchtung, sind benötigen eine höhere Schutzart.

Eine Schutzart, auf die man ebenfalls immer wieder stößt, ist die IP44. Diese kommt für Geräte zum Tragen, die in Innenräumen oder geschützten Außenbereichen eingesetzt werden. Das sind zum Beispiel Badezimmerleuchten oder Steckdosen im Außenbereich.

Typische Geräte mit IP65-Schutz

Insbesondere bei Smartphones oder PC werden IP-Zertifizierungen immer relevanter. Bei Top-Handys gehört eine IP-Zertifizierung längst zum Standard. Tatsächlich “wasserdicht" zu sein ist längst etwas, das von Konsumenten erwartet wird. Daher haben aktuelle Smartphones keine IP56-Zertifizierung, sondern sind nach IP67 oder IP68 zertifiziert. Über eine IP65-Zertifizierung verfügen zum Beispiel Überwachungskameras, Gartenbeleuchtung oder spezielle Laptops für Baustellen oder den Außeneinsatz.

Solaranlagen und Balkonkraftwerke, die für den Außenbereich konzipiert sind, benötigen einen hohen Schutz gegen Witterungseinflüsse. Sie sind rund um die Uhr Wind und Wetter ausgesetzt. Über das ganze Jahr stark schwankende Temperaturen beanspruchen die Anlagen zusätzlich. Solarmodule sind folglich mindestens nach IP67, eher nach IP68 zertifiziert. Die Wechselrichter, die für Solaranlagen oder Balkonkraftwerken benötigt werden, sind aber gewöhnlich nach IP65 zertifiziert.

IP65 im Alltag: Die richtige Pflege nicht vernachlässigen

Trotz der robusten Bauweise erfordert die Pflege von IP65-zertifizierten Geräten regelmäßige Wartung. Nur so bleibt die Schutzwirkung auch langfristig erhalten und Sie erfreuen sich einer langen Lebensdauer des Gerätes. Da sich Staub und Schmutz im Laufe der Zeit auf dem Gehäuse ablagern können, ist es wichtig, dieses regelmäßig zu säubern. Nutzen Sie dafür am besten ein feuchtes Tuch.

Stellen Sie sicher, dass keine Fremdkörper in die Öffnungen (zum Beispiel Lüftungsschlitze) eindringen. Prüfen Sie auch in regelmäßigen Abständen Dichtungen, um sicherzugehen, dass die Leistungsfähigkeit gewährleistet ist.

Geräte für den Außeneinsatz, etwa Lampen oder Überwachungskameras mit der Schutzart IP65 bieten zuverlässigen Schutz gegen Staub und Strahlwasser mit niedrigem Druck und eignen sich daher für verschiedene Anwendungen im Innen- und Außenbereich. So sind zum Beispiel auch im Außenbereich Steckdosen mit IP65 ausgezeichnet. Für anspruchsvollere Geräte, etwa Solaranlagen, ist die Schutzart IP65 allerdings nicht ausreichend. Sie garantiert lediglich einen Schutz vor Staub und Spritzwasser. Auch moderne Smartphones verfügen inzwischen über einen höheren Schutz – je nach Modell handelt es sich um IP67 oder sogar IP68.

EcoFlow

EcoFlow bietet innovative Heimspeicherlösungen an, die es Haushalten ermöglichen, ihre Energieversorgung zu optimieren und unabhängig vom Stromnetz zu werden. Seit der Gründung 2017 bietet EcoFlow Heimspeicherlösungen in über 85 Märkten. Die Heimspeicherlösungen von EcoFlow sind speziell dafür konzipiert, überschüssige Energie, die beispielsweise durch Solaranlagen erzeugt wird, effizient zu speichern und bei Bedarf abzurufen.