Intelligentes Messsystem
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein intelligentes Messsystem?
- Wer erhält ein intelligentes Messsystem?
- Wie erfolgt der Wechsel zu einem intelligenten Messsystem?
- Was kostet das intelligente Messsystem?
- Welche Daten werden von einem intelligenten Messsystem empfangen und gesendet?
- Welche Risiken bzw. Nutzen bietet ein intelligentes Messsystem?
- Fazit
Intelligente Messsysteme oder auch Smart Meter genannt, können erfasste Daten direkt an den Netzbetreiber oder den zuständigen Stromversorger senden. Das lästige Ablesen entfällt dadurch. Doch nicht jeder Haushalt wird mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet. Wer ein intelligentes Messsystem erhält und warum es für einige Haushalte wichtig ist, wird in diesem Beitrag erläutert.
Was ist ein intelligentes Messsystem?
Ein intelligentes Messsystem ist ein digitaler Stromzähler. Ein digitaler Stromzähler wird übrigens auch als moderne Messeinrichtung bezeichnet. Der digitale Stromzähler sendet jedoch nicht automatisch die gespeicherten Daten an den Messstellenbetreiber. Die bestehenden Stromzähler, mit der Drehscheibe, werden derzeit Stück für Stück gegen moderne Stromzähler ausgetauscht.
Das intelligente Messsystem hingegen besteht aus zwei Teilen: dem modernen digitalen Stromzähler und dem Smart-Meter-Gateway oder auch Kommunikationsmodul genannt. Durch das Smart-Meter-Gateway kann der Stromzähler in das Kommunikationsnetz eingebunden werden und eine Datenübermittlung sicher durchgeführt werden.
Das intelligente Messsystem kann nicht nur Daten übermitteln, sondern auch erhalten. Der Zählerstand wird damit automatisch an den Messstellenbetreiber weitergeleitet. In Zukunft ist außerdem geplant, dass die intelligenten Messsysteme auch Steuersignale und Preise empfangen können.
Wer erhält ein intelligentes Messsystem?
Der Messstellenbetreiber entscheidet, ob und wann bei Ihnen ein intelligentes Messsystem eingebaut wird. Eine gesetzliche Pflicht für den Tausch zu einem intelligenten Messsystem besteht derzeit nur für drei Arten von Haushalten:
- Haushalte mit sehr hohem Stromverbrauch - mehr als 6000 kWh/Jahr
- Haushalte, die eine stromerzeugende Anlage betreiben die mehr als 7 kW besitzt
- Haushalte, die steuerbare Verbrauchseinrichtungen besitzen, zum Beispiel eine Wallbox oder eine Wärmepumpe
Fällt Ihr Haushalt unter eine dieser drei Arten, ist es möglich, dass es noch einige Zeit dauert, bis der Stromzähler gewechselt wird. Die Messstellenbetreiber erhalten Stichtage zugewiesen, an denen die Messstellen in einer bestimmten Anzahl gewechselt werden müssen. Bis alle Haushalte, die laut Gesetz mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet sein müssen, ausgestattet sind, wird noch einige Zeit vergehen.
Fällt Ihr Haushalt nicht unter diese Art von Haushalt, ist es möglich, dass der Messstellenbetreiber trotzdem einen Wechsel vornimmt. Die Entscheidung des Messstellenbetreibers kann nicht abgelehnt werden.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Wie erfolgt der Wechsel zu einem intelligenten Messsystem?
Ein Haushalt, der nicht für ein intelligentes Messsystem vorgesehen ist, wird im Laufe der nächsten Jahre ein digitales Messsystem erhalten. Durch das Gesetz, das für die Digitalisierung der Energiewende geschaffen wurde, müssen die digitalen Messsysteme bis 2032 flächendeckend vorhanden sein. Haushalte werden rechtzeitig mit der Ankündigung des Wechsels informiert. Neubauten oder bei Renovierung bestehender Gebäude erhalten durch den Messstellenbetreiber bereits digitale Messsysteme.
Der Wechsel der digitalen Messsysteme wird durch den Messstellenbetreiber schrittweise durchgeführt. Dadurch kommt der Messstellenbetreiber auf Sie zu und Sie müssen nicht selbst dafür sorgen, dass ein Wechsel erfolgt.
Seit Beginn 2025 hat jedoch jeder Haushalt das Recht, von seinem Messstellenbetreiber ein intelligentes Messsystem zu beanspruchen. Verlangen Sie ein intelligentes Messsystem, so muss dieses in einem Zeitraum von vier Monaten eingebaut werden. Für den vorzeitigen Einbau darf der Messstellenbetreiber 30,- Euro berechnen.
Was kostet das intelligente Messsystem?
Vom Gesetzgeber wurde eine Obergrenze für die jährlich zu zahlenden Kosten festgelegt, wenn ein intelligentes Messsystem genutzt wird. Ein Messstellenbetreiber darf nur dann mehr verlangen, wenn ein digitaler Stromzähler auf Verlangen des Haushalts eingebaut wurde. Ein intelligentes Messsystem darf dadurch nicht mehr als maximal 20,- Euro jährlich brutto kosten.
Ab 2024 werden Messstellenbetriebs-Kosten nicht mehr nur von Anschlussnetzern getragen. Ein Teil der Kosten muss ab diesem Zeitpunkt von den Netzbetreibern übernommen werden. Die Aufteilung der Kosten ist abhängig vom Stromverbrauch oder der Anlagenleistung der PV-Anlage. Die maximalen jährlichen Kosten liegen für ein intelligentes Messsystem daher zwischen 20,- bis 50,- Euro.
Welche Daten werden von einem intelligenten Messsystem empfangen und gesendet?
Moderne digitale Messsysteme enthalten in der Regel kein Kommunikationsmodul. Dadurch empfangen und senden sie keine Daten. Die gespeicherten Daten werden wie bisher vom Messsystem abgelesen.
Das intelligente Messsystem hingegen sendet und empfängt Daten. Die gesammelten Daten werden automatisch an den Netzbetreiber bzw. den Stromversorger weitergeleitet. Die Datenspeicherung erfolgt in der Regel im 15-Minuten-Intervall. Einmal täglich erfolgt die Übermittlung der Daten an den Messstellenbetreiber. Durch den Gesetzgeber ist festgelegt worden, dass nur die Daten, die zur Erfüllung der Pflicht oder des Vertrages weitergeleitet werden dürfen.
Zusätzlich ist es möglich, dass der Stromversorger im Vertrag festlegt, dass detaillierte Daten weitergeleitet werden. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn ein variabler Stromtarif genutzt wird.
Welche Risiken bzw. Nutzen bietet ein intelligentes Messsystem?
Der digitale Stromzähler speichert den fortlaufenden Stromverbrauch und protokolliert zusätzlich den Zeitverlauf des Stromverbrauchs. Man kann nicht nur den Zählerstand ablesen, sondern auch wie viel Strom am Tag vorher verbraucht wurde. Dies gilt auch für den vorhergehenden Monat oder das vergangene Jahr. Durch diese Möglichkeit ist es einfacher Strom zu sparen.
Das intelligente Messsystem hingegen kommuniziert diese Daten. Eine herkömmliche Ablesung wird dadurch hinfällig. Dadurch kann einfacher eine exakte Abrechnung durchgeführt werden und Abschlagszahlungen werden nicht mehr benötigt. Die Informationen zur Abrechnung müssen Ihnen jeden Monat vorgelegt werden.
Wie andere Geräte die Daten versenden oder empfangen, besteht auch bei einem intelligenten Messsystem das Risiko, dass Daten durch kriminelle Absichten abhanden kommen. Aus diesem Grund wurden vom Gesetzgeber eine Reihe von Maßnahmen und hohe Anforderungen für die Sicherheit der Daten gestellt. Messstellenbetreiber müssen eine sichere Hardware und Software nutzen. Zusätzlich erfolgt eine Zertifizierung durch das Bundesamt für Sicherheit im Bereich der Informationstechnik, die nachweist, dass der Messstellenbetreiber alle von Gesetz geforderten Anforderungen erfüllt.
Fazit
Ein intelligentes Messsystem vereinfacht die Stromabrechnung für Haushalte. Es kann die gespeicherten Daten automatisch an den Netzbetreiber senden, wodurch die lästigen Abschlagszahlungen wegfallen. Dadurch wird Ihnen nur der tatsächliche Stromverbrauch verrechnet. Auch das lästige Stromzähler ablesen fällt dadurch weg.
Durch die gesetzlichen Regelungen ist das Sicherheitsrisiko betreffend der automatisch übermittelten Daten als sehr gering zu bezeichnen. Messstellenbetreiber müssen außerdem eine Zertifizierung aufweisen, die bestätigt, dass die genutzte Software und Hardware den besten Sicherheitsstandards entspricht.
Zurzeit werden nur drei Arten von Haushalten mit intelligenten Messsystemen ausgestattet. Falls Ihr Haushalt nicht zu diesen Arten gezählt werden kann, haben Sie die Möglichkeit, ein intelligentes Messsystem bei Ihrem Messstellenbetreiber zu verlangen. Wird auf Ihren Wunsch ein vorzeitiger Umtausch durchgeführt, entstehen Ihnen Kosten von 30,- Euro. Warten Sie auf den regulären Tausch, entstehen für Sie keine Kosten.