Heizstab für den Pufferspeicher: Lohnt sich der Einsatz?
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Photovoltaikanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. In erster Linie sorgen sie bei der Energieerzeugung für Sicherheit, Unabhängigkeit und helfen langfristig, einen erheblichen Teil an Kosten zu sparen. Was aber oft übersehen wird, ist, dass sie auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden können. Möglich macht dies ein Pufferspeicher mit Heizstab. Aber was ist der Heizstab genau – und was der Pufferspeicher? In diesem Beitrag erfahren Sie es!
Was ist ein Pufferspeicher?
Im Pufferspeicher wird Wärme gespeichert, die vom Wärmeerzeuger Ihrer Heizungsanlage produziert wird. Ein Heizstab im Pufferspeicher reguliert die Temperatur des Brauchwassers durch elektrische Energie. Dadurch können Bedarfsschwankungen ausgeglichen und die Funktionalität der Heizungsanlage sichergestellt werden. Das ist insbesondere bei Heizsystemen wie der Wärmepumpe oder der Photovoltaikanlagen sinnvoll, da diese von Umwelteinflüssen – wie der Außentemperatur oder der Sonneneinstrahlung – abhängig sind.
Dabei gilt: Je höher und konstanter die Temperatur des gespeicherten Wassers ist, desto effizienter arbeitet ein Pufferspeicher. Wird nun Heizwasser aus dem Pufferspeicher entnommen, fällt jedoch nicht nur der Wasserstand, sondern auch die Temperatur des verbliebenen Brauchwassers. Um dieses Absenken der Temperatur auszugleichen, springt die Heizungsanlage kurzzeitig an und produziert neues Heizungswasser nach.
Um welche Immobilie handelt es sich?
Der Heizstab: Aufbau und Funktion
Der Heizstab im Pufferspeicher besteht aus einem isolierten elektrischen Leiter, der Strom in Wärme umwandelt. Die sogenannte Heizpatrone lässt sich in den Wärmespeicher einschrauben. Fließt dann elektrischer Strom durch das leitfähige Material, steigt seine Oberflächentemperatur. Dieser Vorgang erwärmt das Wasser im Speicher. Dieses Prinzip kennen die meisten Menschen im Alltag, zum Beispiel vom Wasserkocher, Bügeleisen oder Tauchsiedern.
Einsetzbar ist ein Heizstab dabei neben dem Pufferspeicher in Heizsystemen mit Solaranlagen, Wärmepumpen, Holzheizungen auch in anderen Anlagen, die von einer effizienten Speicherung und Verteilung von Wärme profitieren – beim Trinkwasser. In solchen Fällen spricht man von einem sogenannten Hygienespeicher.
Unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten
Vor allem aber bietet ein Heizstab für Pufferspeicher eine vielseitige Lösung zur Unterstützung von Heizsystemen. Die gängigsten Einsatzbereiche sind dabei:
Heizstab für den Pufferspeicher einer Wärmepumpe
Immer mehr Eigenheimbesitzer entscheiden sich aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen für eine kompakte Wärmepumpe. Diese ist sparsam und umweltfreundlich, hat aber einen Nachteil: Ihre Leistung hängt von der Witterung ab. So kann die erzeugte Wärme vor allem an sehr kalten Tagen nicht ausreichen, um den Bedarf für Heizung und Trinkwasser zu decken.
Aus diesen Gründen gibt es einen Heizstab im Pufferspeicher einer Wärmepumpe, der in solchen Fällen anspringt. Das Gerät erzeugt zusätzliche Wärme, die den komfortablen Betrieb der Heizungsanlage auch weiterhin gewährleistet.
Pufferspeicher in Solaranlage
Auch in Kombination mit einer Photovoltaikanlage lässt sich der Heizstab im Pufferspeicher verwenden. Denn der Heizstab wandelt überschüssigen Solarstrom in thermische Energie. Diese lässt sich kostengünstig bevorraten und zeitversetzt für die Heizung oder die Warmwasserbereitung nutzen. Ohne die Heizpatrone im Pufferspeicher müssten Hausbesitzer mehr Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Aufgrund der zunehmend sinkenden Einspeisevergütungen lohnt sich das immer weniger.
Holzheizung und Pufferspeicher mit Heizpatrone
Wer eine moderne Holzheizung besitzt, erwärmt das Haus (und meistens auch das Trinkwasser) mit Rohstoffen aus der eigenen Region. Das ist nachhaltig, bietet aber ein Problem: Wärmeerzeuger wie der Holzvergaserkessel sind täglich mindestens einmal von Hand zu befüllen, um eine kontinuierliche Wärmeversorgung sicherzustellen. Können Hausbesitzer keine Scheite nachlegen, geht der Ofen aus und die Temperaturen im Haus sinken.
Ein Heizstab im Pufferspeicher kann das verhindern. Denn mit der entsprechenden Leistung kann er den Speicher aufheizen, wenn keine Wärme mehr vom Holzkessel kommt.
Alleiniges Heizelement im Sommer
Im Sommer, wenn der Wärmebedarf besonders gering ist, kann der Heizstab sogar als alleiniges Heizsystem fungieren. Das lohnt sich insbesondere dann, wenn der dafür benötigte Strom aus einer eigenen Solaranlage kommt.
Vorteile eines Pufferspeichers
Ein Pufferspeicher mit Heizstab bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Zu den wichtigsten dabei zählen:
- -Niedriger Anschaffungspreis: Heizstäbe sind – wie die meisten Elektroheizungen – sehr kostengünstig in der Anschaffung. Kleine Modelle mit ca. drei Kilowatt Leistung sind schon für knapp 100 Euro zu haben, und auch vergleichsweise leistungsstarke Heizstäbe kosten selten mehr als 300 Euro bis 400 Euro.
- -Flexibilität: Ein weiterer Grund für den Einsatz eines Pufferspeichers besteht darin, dass er die Einbindung erneuerbarer Energien ermöglicht und Anwender so eine gewisse Zukunftssicherheit bietet. Er schafft die Voraussetzung dafür, mehrere Wärmeerzeuger zu kombinieren.
- -Einfacher Aufbau: Der Aufbau eines Pufferspeichers mit Heizstab ist simpel. Er lässt sich problemlos in das bestehende System integrieren und im Falle eines Defektes rasch und unkompliziert tauschen.
- -Zusätzliche Wärmequelle: Wenn der Heizbedarf besonders hoch ist, zum Beispiel in den Wintermonaten, kann der Heizstab zur Unterstützung des eigentlichen Hauptheizsystems eingesetzt werden. Er springt ein, wenn Solaranlage oder Wärmepumpe witterungsbedingt ausfallen.
Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz
Um die maximale Effizienz sicherzustellen, gilt es die richtige Größe zu wählen: Eine Faustformel besagt, dass der Pufferspeicher einen Inhalt zwischen 30 und 75 Liter pro kW Leistung der Heizung aufweisen sollte.
Um Wärmeverluste zu vermeiden, sollten Sie auf eine gute Isolierung achten. Die Europäische Union hat im Jahr 2017 eine Kennzeichnung für die Energieeffizienz von Wärmespeichern eingeführt. Mit Kennzeichnungen wie bei Kühlschränken können Sie sich beim Kauf davon überzeugen, das richtige Modell zu kaufen.
Eine besonders lukrative und ökologische Art ist es, einen Heizstab mit Photovoltaik-Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage zu versorgen. Denn mit einem Heizstab lässt sich der Eigenverbrauch an PV-Strom erhöhen, Heizkosten sparen und Wärme umweltfreundlich produzieren. Und: Der Solarstrom vom Hausdach kostet mit ca. 10 Cent/kWh gerade einmal ein Viertel dessen, was Hausbesitzer aktuell für Strom aus dem öffentlichen Netz bezahlen.
Ein Heizstab für Pufferspeicher ist eine sinnvolle Ergänzung und ein entscheidendes Puzzlestück für eine kostengünstige und effiziente Energieversorgung. Ob in Kombination mit einer Wärmepumpe, einer Photovoltaikanlage oder einer Holzheizung – der Heizstab sorgt für eine konstante Wärmeversorgung, wenn die Hauptquelle nicht ausreicht.
Und vor allem: Durch seine einfache Integration, geringe Wartungskosten und die Möglichkeit, überschüssige Energie sinnvoll zu nutzen, stellt er eine kostengünstige und nachhaltige Lösung dar.