Förderung bei Dachsanierung: Welche Förderungen und Kredite gibt es bei einem neuen Dach von KfW und anderen Stellen?
Inhaltsverzeichnis
- So wird eine Dachsanierung gefördert
- Welche Förderstellen gibt es für ein neues Dach?
- Was ist besser für die Förderung einer Dachsanierung – BAFA oder KfW?
- Wie viel kostet eine komplette Dachsanierung und welche Maßnahmen gehören dazu?
- Photovoltaik etc. - welche anderen Maßnahmen ergeben in Kombination mit einer Dachsanierung Sinn? Hier auf Solaranlagen Bezug nehmen
- Dachsanierung und PV-Pflicht – wo gibt es hierzu schon Regelungen?
- FAQs
Eine Dachsanierung gehört zu den kostenintensivsten Maßnahmen am Haus – gleichzeitig ist sie für die Energieeffizienz, den Werterhalt und die Langlebigkeit essentiell und muss früher oder später durchgeführt werden. Wer rechtzeitig saniert, schützt sein Dach nicht nur vor Feuchtigkeit und Bauschäden, sondern spart auch langfristig Heizkosten. Umso wichtiger ist es zu wissen, welche Förderungen es dafür gibt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Stellen Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite anbieten, was gefördert wird, wie hoch die Summen ausfallen – und wie sich eine Dachsanierung optimal mit Photovoltaik und Stromspeicher kombinieren lässt.
Um welche Immobilie handelt es sich?
So wird eine Dachsanierung gefördert
Ob Komplettsanierung oder gezielte Dämmmaßnahme – entscheidend für die Förderung ist der energetische Nutzen. Je besser das neue Dach zur Senkung des Energieverbrauchs beiträgt, desto höher fällt die finanzielle Unterstützung aus. Die wichtigsten Programme stammen aktuell vom BAFA und der KfW. Zusätzlich fördern manche Bundesländer und Kommunen unterschiedliche Maßnahmen am Dach.
Maßnahmen | Förderung durch BAFA | Förderung durch KfW |
---|---|---|
Neue Dachdämmung | 15 % (BEG EM) | Kredit bis 150.000 € (BEG WG) |
Neue Dachfenster mit Wärmeschutz | Förderfähig im Gesamtpaket | Förderfähig im Gesamtpaket |
Dachbegrünung | i. d. R. nicht durch BAFA/KfW | Möglich über kommunale Programme |
Kombination mit PV-Anlage | 0 % MwSt. auf PV | Speicher ggf. über KfW 270 |
Dachsanierung ohne Dämmung | Keine Förderung | Keine Förderung |
Welche Förderstellen gibt es für ein neues Dach?
Die zwei wichtigsten staatlichen Stellen sind das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie sind für die bundesweiten Programme im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) verantwortlich. Ergänzend können Förderungen durch Landesbanken, Kommunen oder Stadtwerke infrage kommen – etwa für Dachbegrünungen oder die Kombination mit Solarenergie.
BAFA – Förderung für Dachsanierung ohne Kredit
Das BAFA vergibt direkte Zuschüsse für Einzelmaßnahmen – auch für die Dachsanierung. Entscheidend ist, dass eine nachweisbare energetische Verbesserung erzielt wird, etwa durch eine neue Auf- oder Zwischensparrendämmung. Der Fördersatz beträgt 15 % der förderfähigen Kosten. Wird zusätzlich ein individueller Sanierungsfahrplan genutzt, steigt die Förderung auf 20 %. Wichtig: Die Förderung muss immer vor Beginn der Maßnahme beantragt werden.
KfW-Kredit für Dachsanierung
Die KfW setzt stärker auf zinsgünstige Kredite für umfassende Sanierungen. Für Dachsanierungen sind vor allem die Programme „Wohngebäude – Kredit 261“ und „Wohngebäude – Zuschuss 461“ relevant. Sie fördern Maßnahmen, mit denen ein Effizienzhaus-Standard erreicht wird. Einzelmaßnahmen wie eine Dachdämmung ohne weitere Eingriffe sind über die KfW nicht förderfähig. Dafür gibt es bei Komplettsanierungen besonders attraktive Konditionen – inklusive Tilgungszuschüssen. Ergänzend fördert die KfW über das Programm 270 die Integration von Stromspeichern in Verbindung mit einer Solaranlage.

Was ist besser für die Förderung einer Dachsanierung – BAFA oder KfW?
Ob BAFA oder KfW besser zu Ihrem Vorhaben passt, hängt davon ab, wie umfassend Ihre Sanierung geplant ist. Einzelne Maßnahmen wie das Dämmen des Dachs sind klar beim BAFA besser aufgehoben: Der Zuschuss erfolgt direkt, die Abwicklung vergleichsweise unkompliziert. Sobald Sie aber eine ganzheitliche Sanierung anstreben – z. B. Dach, Fassade und Heizung in einem – lohnt sich der Weg über die KfW. Dort erhalten Sie günstige Kredite mit langen Laufzeiten und Tilgungszuschüssen von bis zu 25 %. Lassen Sie sich am besten frühzeitig durch einen Energieberater begleiten – so können Sie alle Optionen optimal ausschöpfen.
Wie viel kostet eine komplette Dachsanierung und welche Maßnahmen gehören dazu?
Die Kosten für eine Dachsanierung variieren je nach Dachform, Fläche, Zustand und gewünschter Ausstattung erheblich. Im Schnitt müssen Sie mit 180 bis 300 Euro pro Quadratmeter rechnen – bei einem 140 m² großen Dach ergibt das eine Spanne von etwa 25.000 bis 40.000 Euro.
Enthalten sind in diesem Preis die Neueindeckung, eine fachgerechte Dämmung, der Austausch defekter Sparren und Latten sowie die Erneuerung von Dachrinnen und Anschlüssen. Bei Bedarf kommen noch Dachfenster, Gauben oder eine Dachbegrünung hinzu.
Photovoltaik etc. - welche anderen Maßnahmen ergeben in Kombination mit einer Dachsanierung Sinn? Hier auf Solaranlagen Bezug nehmen
Eine Dachsanierung ist der perfekte Zeitpunkt, um langfristig Energie zu sparen – und sich unabhängiger vom Stromnetz zu machen. Wenn Sie ohnehin das Dach öffnen und neu aufbauen, lassen sich Photovoltaikmodule besonders effizient integrieren. In Kombination mit einem Stromspeicher wird der erzeugte Strom nicht nur eingespeist, sondern auch dann genutzt, wenn die Sonne nicht scheint. Ergänzend sorgt ein intelligentes HEMS (Home Energy Management System) dafür, dass Sie die Energieflüsse im Haus effizient steuern und Ihren Eigenverbrauch maximieren. Auch der Einbau einer Dachfenster-Lüftung, Wärmedämmung oder sogar Regenwassernutzung ergibt jetzt Sinn – je nachdem, wie ganzheitlich Sie Ihr Haus zukunftsfähig machen möchten.

Dachsanierung und PV-Pflicht – wo gibt es hierzu schon Regelungen?
In vielen Bundesländern gibt es mittlerweile eine Solarpflicht – nicht nur für Neubauten, sondern auch bei grundlegenden Dachsanierungen. Besonders weit ist Baden-Württemberg: Dort ist eine Photovoltaikanlage ab einer Dachsanierung bei Wohngebäuden mit mehr als 50 m² Dachfläche verpflichtend (§ 8a Klimaschutzgesetz BW).
Auch Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben vergleichbare Regelungen verabschiedet. Die Details – etwa zur Mindestleistung oder zu Ausnahmen – unterscheiden sich jedoch deutlich. Informieren Sie sich daher frühzeitig bei Ihrer Kommune oder dem zuständigen Bauamt. Auch Förderprogramme wie der "Solarbonus NRW" setzen gezielt Anreize für die Kombination aus Sanierung und Anschaffung einer Solaranlage mit Speicher.
FAQs
Ist eine Dachsanierung steuerlich absetzbar? Was ist mit den Montagekosten?
Ja, bestimmte Sanierungskosten lassen sich von der Steuer absetzen. Dazu zählen beispielsweise Arbeitskosten für Handwerker, die als haushaltsnahe Dienstleistungen anerkannt werden – bis zu 6.000 Euro jährlich, 20 % davon können steuerlich geltend gemacht werden. Wichtig: Materialkosten sind nicht absetzbar. Auch die Planung und Montage einer Solaranlage können unter bestimmten Umständen steuerlich berücksichtigt werden. Lassen Sie sich dazu von einem Steuerberater individuell beraten.
Ist eine Dachsanierung genehmigungspflichtig?
Das hängt vom Umfang der Maßnahme und der Landesbauordnung ab. In der Regel ist eine reine Dachsanierung – also das Erneuern der Eindeckung und Dämmung – nicht genehmigungspflichtig. Wenn jedoch die Dachform verändert, Gauben eingebaut oder die Statik angepasst wird, ist eine Baugenehmigung erforderlich. Auch Denkmalschutz kann eine Genehmigungspflicht auslösen. Klären Sie diese Fragen frühzeitig mit Ihrem Bauamt.
Ist ein Energieberater bei einer Dachsanierung Pflicht?
Wer Fördermittel vom BAFA oder der KfW beantragt, benötigt ohnehin eine qualifizierte Fachplanung. Ein Energieberater hilft Ihnen, die Maßnahmen optimal zu kombinieren, Fördermöglichkeiten voll auszuschöpfen und spätere Probleme zu vermeiden. Die Beratung selbst ist ebenfalls förderfähig – Sie erhalten bis zu 80 % Zuschuss für die Erstellung eines Sanierungsfahrplans.
Welche Dachdämmung ist die beste?
Das hängt von Aufbau, Zustand und Ziel Ihrer Sanierung ab. Bei Neubauten oder Komplettsanierungen kommt meist die Aufsparrendämmung zum Einsatz – sie bietet die beste Dämmleistung, ist aber auch am teuersten. Die Zwischensparrendämmung eignet sich besonders für Steildächer mit zugänglichem Dachstuhl. In manchen Fällen kann auch eine Untersparrendämmung sinnvoll sein, etwa als Ergänzung bei Altbauten.